Neuer Peugeot-CEO Alain Favey im Interview
«Es wird die Zeit kommen, in der wir Rennen gewinnen»

In einer exklusiven Interviewfragerunde, zu der auch Blick eingeladen war, erklärte der neue Peugeot-CEO Alain Favey seine Pläne und beantwortete die Frage, wohin er die französische Marke in Zukunft führen wolle.
Publiziert: 28.03.2025 um 07:07 Uhr
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Alain Favey (vorne) ist der Nachfolger von Linda Jackson und seit Februar neuer CEO von Peugeot.
Foto: Eduard Meltzer

Darum gehts

  • Alain Favey ist neuer Peugeot-CEO und plant Markenauffrischung
  • Fokus auf Markenführung und konsistente Umsetzung des Markenkerns
  • Peugeot engagiert sich weiterhin in Le Mans und in der WEC-Rennserie
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Juan ThomasRedaktor Auto & Mobilität

Nach dem Führungswechsel bei Stellantis und dem Abgang von Konzernchef Carlos Tavares (66) Ende des vergangenen Jahres folgte Anfang Februar eine nächste Umstrukturierung im Konzern. Nach vier Jahren auf dem CEO-Thron ging Linda Jackson (66) in Rente, es folgte Alain Favey (58). Der Franzose mit guten Deutschkenntnissen war zuvor bei VW, Porsche, Bentley, Skoda und lange bei Citroën tätig – und fungierte bis vor kurzem noch als CEO von Europcar. Nun soll er bei Peugeot für den nötigen Schwung sorgen, um die Marke wieder auf Vordermann zu bringen. Nach nicht einmal 100 Tagen im Amt verrät der neu ernannte Peugeot-Geschäftsführer an einem exklusiven Roundtable seine Pläne für eine bessere Zukunft der Marke.

Herr Favey, Sie haben aus Ihren Jahren beim VW-Konzern oder auch bei Citroën bestimmt gelernt, wie man es macht – oder eben nicht macht. Was nehmen Sie für Peugeot mit?
Alain Favey: Ich habe bei allen Marken, für die ich gearbeitet habe, sehr viel gelernt. Dabei ging es meistens um Markenführung. Also wie man eine Marke in einer konsistenten, zusammenhängenden Weise führt. Und das bedeutet: Wofür steht die Marke? Was ist unser Versprechen? Daran arbeiten wir im Moment bei Peugeot. Sobald das definiert ist, müssen diese Vorgaben gründlich und diszipliniert umgesetzt werden. Von der Werbung über die Händler bis hin zum Motorsportauftritt: Alles muss konsistent sein mit dem, was wir als Markenkern definiert haben. Das gilt auch für das Produkt und das Design, die Designsprache.

Bei Fiat sind die Verkäufe eher sinkend, bei Peugeot dagegen steigend. Vergleicht man mit dem VW-Konzern, geht es Peugeot ähnlich wie Skoda. Darf Peugeot innerhalb des Stellantis-Konzerns überhaupt noch stärker werden?
Im Stellantis-Konzern geht es überhaupt nicht darum, wer die Nummer eins oder Nummer zwei ist. Vielmehr geht es um den Auftritt und den Markenwert. Es geht auch um Wertschöpfung und um die Position auf dem Markt. Stellantis hat die Absicht, dieses wunderbare Markenportfolio so zu nutzen, dass es in der Summe Sinn macht, und dann für Peugeot als Upper-Mainstream-Marke eine Position im Markt zu finden, die unseren Ambitionen entspricht.

Der frühere Stellantis-CEO Carlos Tavares spielte auch mal mit der Idee, mit Peugeot nach Amerika zu expandieren. Ist das Thema definitiv vom Tisch?
Aktuell ist das Thema vom Tisch. Unser jetziger Anspruch ist, zuerst in Europa sehr stark zu sein. Da sollten wir erst mal wieder etwas wachsen. Wir sind aber auch auf anderen Märkten dieser Welt, zum Beispiel in Argentinien, sehr stark unterwegs. Natürlich wollen wir das weiterentwickeln. Aber Amerika ist derzeit kein Thema für uns.

Den Sprung in die Neuzeit schaffte Peugeot nicht zuletzt durch den Motorsport – etwa mit Erfolgen bei Rallyes oder in Le Mans. Engagiert sich Peugeot weiterhin im Rennsport?
Wenn wir mal einen Weg eingeschlagen haben, wollen wir nicht alle drei Jahre wieder einen neuen beschreiten. Wir haben uns beim Motorsport für Le Mans und die World Endurance Championship (WEC) entschieden – und werden hier auch weitermachen. Wir sind vor noch nicht allzu langer Zeit damit gestartet, und wir werden uns verbessern. Es wird die Zeit kommen, in der wir Rennen anführen und auch gewinnen werden. Das ist unser Weg.

Immer mehr Marken bieten günstige E-Autos für rund 20’000 Franken an. Den Peugeot E-208 gibts schon lange. Ist zum Beispiel auch ein noch kleinerer und günstigerer E-108 geplant?
Nein, wir glauben, dass wir mit dem E-208 vom Paket und von der Reichweite her ein sehr gutes Produkt haben. Es war auch das meistverkaufte Elektrofahrzeug letztes Jahr in diesem Segment. Ich selber fahre momentan in Paris einen E-208 – mit doch 400 Kilometern Reichweite ein ideales Auto für diese Stadt. Und bei uns in Frankreich gibt es ihn bereits ab 24’000 Euro. Wir sind damit also gar nicht so weit entfernt von den von Ihnen genannten 20’000 Franken.

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