Der Neue wird wohl der Letzte: Nach schweren Jahren strebt Mitsubishi voran und residiert nun unter dem Dach von Renault-Nissan. Der nächstes Jahr loslegende L200 ist noch ein echter Mitsubishi (auch wenns vom noch aktuellen L200 inzwischen den Fiat-Klon Fullback gibt). Also ein Einzelkämpfer wie Ford Ranger, Toyota Hilux und VW Amarok. Künftig wird dann aber wohl zusammengespannt werden: Schon jetzt ist der Nissan Navara ja zugleich auch der Renault Alaskan und sogar die Mercedes X-Klasse.
Macht ein Drittel des Gewinns
Aber warum eigentlich der Run aufs Pickup-Segment? Weils lohnt! «Seit 40 Jahren bieten wir Pickups der Eintönner-Klasse und haben mehr als 4,7 Millionen in 150 Länder exportiert“, erläutert Mitsubishi-CEO Osamu Masuko: «Der L200 steht für 15 Prozent unserer Verkäufe.» Was Masuko nicht explizit sagt: Der L200 macht damit bis zu einem Drittel des Mitsubishi-Gewinns aus. Denn Pickups sind hochrentabel.
Trotz US-Strafzoll global rentabel
Wieso eigentlich, wo die Eintönner doch fürs Pickup-Land USA zu klein und dort von der «Chicken Tax» (25 Prozent Import-Strafsteuer – soviel zu Donald Trumps Wut auf angeblich ungerechte Europa-Importsteuern) benachteiligt sind? Weil der Rest der Welt darauf steht! In Ländern wie Chile oder Indonesien, Thailand – wo der L200 gebaut wird – oder Namibia sind Pickups quasi der Skoda Octavia unter den Autos.
Neuer Look mit Markengesicht
Zwar nutzt der neue L200 teils die Basis des Vorgängers, aber sieht völlig anders aus: Das schneidige neue Mitsubishi-Markengesicht steht ihm prima. Martialischer und bulliger wollte ihn Mitsubishi – und cooler, denn seit der L200 Pickup anno 1978 startete, sind die reinen Arbeitspferde Personenwagen-artiger geworden und somit teils Freizeitmobile. Für Mitsubishi ist er vor allem auch ein Imageträger: Hinter dem SUV Outlander ist der L200 das global zweit meist verkaufte Modell dieser Marke.
Bekannter Diesel, neuer Automat
Stolze 5,30 Meter Länge, also zehn Zentimeter mehr misst der L200 in sechster Auflage. Weltweit hat der Kunde die Wahl aus Einzel-, Lang- und Doppelkabine, wobei zu uns wohl die beiden letzteren kommen. Global gibts auch Benziner und Heckantrieb, bei uns wohl den 2.4 Turbodiesel mit 181 PS und 430 Nm (bei 2500/min), Schaltung oder neuem 6-Gang-Automat und zuschaltbarem oder permanentem 4x4.
Assistenz wie im Personenwagen
Klar bleibts ein Nutzfahrzeug mit viel Hartplastik im Inneren, aber alles sieht adrett aus. Elektrische Sitze, Keyless, 360-Grad-Rundumkamera sowie Notbremsassistent samt Fussgängererkennung sind ebenso drin wie Spur-, Totwinkel- und hinterer Querverkehrswarner und ein Notstopp, wenn man beim Parkieren zu nah an die Wand rangiert.
Im Gelände kaum zu bremsen
Kaum zu stoppen ist der L200 beim Hängerbetrieb (3,5 t) und, klar, abseits Asphalt. Leiterahmen, vier Offroad-Fahrprogramme (z.B. Matsch/Schnee), Untersetzung und Bergabfahrhilfe: Wo SUV hängen, geht der Spass hier erst los. Ein teurer Spass wird das wohl nicht: Noch sind die Preise zum Schweizer Start Ende kommenden Jahres offen, aber bisher kostet der L200 mitsamt fünf Jahren Garantie ab 26'950 Franken.