Neuer Lamborghini Sián ehrt Ferdinand Piëch
Das schnellste Denkmal der Welt

Mit 819 PS ist der neue Sián nichts weniger als der leistungsstärkste Sportwagen aus dem Hause Lamborghini. Die Italiener ehren mit dem Hybridrenner den verstorbenen Ex-VW-Manager Ferdinand Piëch.
Publiziert: 12.09.2019 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2019 um 16:58 Uhr
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Lamborghini ehrt mit dem Hybrid-Renner Sián an der Frankfurter IAA den verstorbenen Ex-VW-Manager Ferdinand Piëch.
Foto: Martin A. Bartholdi
Andreas Engel

Erst hatte Ferdinand Piëch automobile Denkmäler wie den Bugatti Veyron erschaffen, dann die Autostadt in Wolfsburg als quasi steinernes Vermächtnis hochgezogen – und jetzt gibts posthum noch das leistungsstärkste Modell von Lamborghini, das die Hallen im italienischen Sant'Agata je verlassen hat, als Hommage an den ehemaligen VW-Patron.

Nur rund zwei Wochen nach dem Tod Piëchs in München (D) enthüllt Lamborghini an der IAA in Frankfurt am Main (D) den Hybrid-Supersportwagen Sián. Mit dem Beinamen FKP 37 – bezogen auf den 1937 geborenen Ferdinand Karl Piëch – ehrt die VW-Sporttochter den wohl bedeutendsten deutschen Automanager der letzten Jahrzehnte. Piëch hatte 1998 auch eine wichtige Rolle bei der Übernahme von Lamborghini durch VW-Tochter Audi gespielt.

V12-Gewitter und E-Geflüster

Sián bedeutet im Bologneser Dialekt «Blitz» – und lässt erahnen, was unter der gewohnt scharf geschnittenen Karosse des Sportwagens steckt. Denn blitzschnell macht den Sián nicht nur der vor Kraft strotzende 6,5-Liter-V12-Motor, sondern auch ein Hybridsystem mit weiteren Pferdestärken aus einem Elektromotor.

Läuft über 350 km/h schnell

Wobei die 34 zusätzlichen Elektro-PS nicht besonders entscheidend anmuten, wenn der Zwölfender hinter der Passagierkabine schon deren 785 bereitstellt. In Summe reichen 819 PS, um den Sián in imposanten 2,8 Sekunden auf Tempo 100 zu katapultieren und bis zur Spitze von 350 km/h weiter donnern zu lassen.

Power-Boost bis 130 km/h

Der Clou am Elektrosystem, dessen 48-Volt-E-Motor direkt im Getriebe verbaut ist, ist der stromspeichernde Superkondensator, der anstelle einer schwereren und schwächeren Lithium-Ionen-Batterie eingesetzt wird. Der Superkondensator kann im Vergleich zur Batterie mit derselben Leistung laden und entladen. 

Das bedeutet, dass die beim Bremsen gesammelte, rekuperierte Energie direkt als Power-Boost bis 130 km/h zur Verfügung steht und den Sián noch schneller ansprechen lässt. Das ganze E-System des Super-Lambo kommt dabei auf ein Gewicht von nur 34 Kilo. 

Teile aus dem 3D-Drucker

Im Gegensatz zur Optik mit hoch aufragenden Kotflügeln, riesigen seitlichen Lufteinlässen und Kampfjet-Heck mit sechs sechseckigen LED-Leuchten ist der Innenraum relativ konventionell. Beim Dreispeichen-Lenkrad und dem nach innen geschwungenen Armaturenträger kommen erstmals Elemente aus dem 3D-Druck zum Einsatz.

Kunden, die für den Sián mindestens 2,5 Millionen Franken nach Sant'Agata überwiesen haben – der auf 63 Exemplare limitierte Hybrid-Lambo ist bereits ausverkauft –, können das Interieur natürlich auch individuell gestalten.

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