Wenns dunkel wird, weht ein Hauch Rolls-Royce durch den neuen BMW X5. Hat man das Panoramaglasdach bestellt, werden rund 15'000 darin eingeätzte Punkte mit LED-Licht angestrahlt und leuchten so. Ähnlich dem LED-Sternenhimmel in neuen Rolls-Royce-Modellen. «Der Innenraum stand in unserem Lastenheft ziemlich weit oben», erzählt Projektleiter Johann Kistler. Der Erfolg ist sicht- und fühlbar: Leder, Klavierlack und galvanisierte Drehknöpfe sowie kleine LED-Bildschirme, welche die Temperatureinstellungen der Vierzonen-Klimaanlage anzeigen. Glasapplikationen verfeinern unter anderem den Ganghebel und den Dreh-Drück-Steller des Infotainments.
Computer-Schaltzentrale
Dieser klassische mechanische Bedienschalter bleibt im neuen X5 die beste Wahl. Die Gestensteuerung ist nervig und reagiert bei angeregten, gestenreichen Diskussionen, und der Touchscreen ist für den Fahrer etwas zu weit weg, um ihn während der Fahrt zu bedienen. Dafür hat die Sprachsteuerung Fortschritte gemacht und nähert sich umgangssprachlicher Kommunikation. Neben dem Touchscreen gibts digitale Instrumente und ein grosses Head-up-Display. Der neue Rückfahr-Assistent merkt sich den Fahrweg der letzten 50 Meter und setzt selbstständig zurück: So gehts einfach aus engen engen Gassen. Vielleicht brauchts das bei diesen Dimensionen auch: Der X5 ist nochmals gewachsen und jetzt 4,92 Meter lang und zwei Meter breit.
Der clevere Lademeister
Der geräumige Kofferraum mit 650 bis 1860 Litern Ladevolumen bietet clevere Lösungen. Fast schon normal ist die elektrisch im Boden versenkbare Kofferraumabdeckung: Schluss mit Laderaum-Rollos herumwuchten. Richtig cool sind die Anti-Slip-Schienen, die sich automatisch anheben, wenns bergauf geht, damit das Gepäck nicht verrutscht. Für einfacheres Beladen gibts eine zweigeteilte Heckklappe, und der X5 lässt sich vier Zentimeter absenken. Optional ist der BMW-SUV als Siebensitzer erhältlich, und in der dritten Reihe lümmeln selbst grossgewachsene Personen einigermassen bequem. Um einfacher einsteigen zu können, klappen die Fondsitze elektrisch nach vorne.
Und so fährt er sich
Durch die optionalen Luftfedern hat der X5 ebenso deutlich an Komfort zugelegt wie mit der Hinterachslenkung an Agilität. Dazu passt der laufruhige Sechszylinder-Benziner (340 PS, 0-100 km/ 5,5 s, 243 km/h Spitze, Normwert 8,8 l/100 km), der seine Arbeit fast unmerklich verrichtet. In Kurven eliminiert die Wankstabilisierung mit elektrischen Schwenkmotoren das Neigen der Karosserie. Zum Marktstart gibts noch zwei Diesel (265, 400 PS), die Preise starten ab 84'400 Franken. Nächstes Jahr folgt ein Plug-in-Hybrid mit voraussichtlich 80 Kilometern elektrischer Reichweite und erst danach die M-Version mit Achtzylinder-Benziner.