Die Modellvielfalt bei Audi ist schlicht gigantisch. Und darunter sind einige Traumautos wie der TT, der RS6 Avant oder der R8. Aber bei der Marke mit den vier Ringen verdient vor allem einer die Brötchen – und das ist der kompakte A3. Im letzten Jahr wurde kein Audi mehr verkauft – nicht mal die sonst boomenden SUVs.
Dieses Jahr siehts etwas anders aus. Der Q3 hat die Nase vorne. Doch beim A3 steht auch gerade die Wachablösung an. Die vierte Generation startete diesen Frühling, kein einfacher Zeitpunkt. Da ist es gut, kommt im September die für die Schweiz wichtige Sportversion S3.
Leistungseinbruch wieder aufgeholt
Doch der eine oder andere Fan, der schon sehnsüchtig gewartet hat, dürfte enttäuscht sein. Im Vergleich zum Vorgänger gibts keinen Leistungsnachschlag. Der neue S3 kommt mit 310 PS (228 kW) nur wieder auf den Höchststand von vor zwei Jahren. 2018 musste Audi die Leistung seines Kompaktsportlers um 10 PS beschneiden, um die neue Abgasnorm 6d-Temp einzuhalten. Diesen kleinen Rückschritt konnten die Ingenieure jetzt wenigstens wieder wettmachen.
Ein Trost für die S3-Fans dürfte sein, dass er damit immer noch die Nase vorne hat gegenüber den direkten Konkurrenten Mercedes-AMG A 35 und BMW M135i, die beide 306 PS (225 kW) leisten. Und wenn wir ehrlich sind, sind 310 PS mehr als genug für die Schweiz. Vor allem, wenn der Vierzylinder-Turbo gleichzeitig mit 400 Nm maximalem Drehmoment, das schon ab 2000 Touren anliegt, den S3 über alle vier Räder nach vorne schiebt. So gehts in 4,8 Sekunden auf Tempo 100. Die Spitze wird bei 250 km/h elektronisch abgeriegelt. Den Normverbrauch gibt Audi mit 7,2 bis 7,4 Litern an.
So entsteht die Dynamik
So viel zu den reinen Zahlen. Um diese in dynamisches Fahrvergnügen umzuwandeln, bietet der S3 neben 4x4 serienmässig eine 7-Stufen-Doppelkupplungsautomatik und ein Sportfahrwerk. Auf Wunsch lässt sich dieses mit adaptiven Dämpfern aufpeppen, damit der S3 noch dynamischer um die Ecken zieht. Denn die unterschiedlichen Fahrmodi sind toll abgestimmt, wie schon eine Fahrt im getarnten Prototypen zeigte. Das Fahrwerk ist im Komfort-Modus weicher und bügelt alle Unebenheiten weg, während es uns im Sportmodus die Strasse deutlich spüren lässt, ohne aber unangenehm zu sein. Auch die Lenkung wird im Sportmodus spürbar strenger und vermittelt so ein direkteres Kontrollgefühl.
Audi bietet den S3 in der Schweiz als Fünftürer und als Limousine an. Beide treten optisch deutlich schärfer als die zivileren A3-Brüder auf. Dafür sorgen üppig dimensionierte Lufteinlässe an der Front. Am Heck zeigt sich die Sportversion mit vier Endrohren und einem eher dezenten Schweller. Es braucht schliesslich bei Optik und Leistung noch Steigerungspotenzial für den nächstes Jahr kommenden RS3.
Sitze aus PET
Im Innenraum gibts im Vergleich zum Vorgänger mehr Platz, da der S3 wie die A3-Modelle vier Zentimeter länger geworden ist. Der Fünftürer kommt jetzt auf 4,34 Meter Länge, die Limousine auf 4,50 Meter. Das Ladevolumen erreicht 325 bis 1145 Liter (Limousine 370 Liter). Alles also wie beim normalen A3, wie auch die animierten Instrumente und die Sportsitze, die optional teilweise aus PET-Flaschen gefertigt sind.
Der neue Audi S3 kann schon bestellt werden. Die ersten Modelle rollen Mitte September in die Schweiz. Die Preise starten bei 60'100 Franken (S3 Sportback) bzw. 61'350 Franken (Limousine).