Russland soll an die Spitze – jedenfalls im Renault-Kosmos. Im Moment ist das gigantische Reich von Präsident Wladimir Putin nach Frankreich der zweitwichtigste Markt der Renault Gruppe. Zusammen mit Lada verkauften die Franzosen letztes Jahr 448'270 Autos in Russland – ein Marktanteil von 28 Prozent. Das befeuert die Ambitionen des ehrgeizigen Konzernlenkers Carlos Ghosn: Bis Ende 2022 soll der Marktanteil auf 30 Prozent wachsen, womit Russland Renaults wichtigster Absatzmarkt wäre.
Der Coupé-Crossover
Dazu sind jedoch einige Feinjustierungen beim Modell-Angebot nötig. Ein Vorbote dieses Paradigmenwechsels ist der von den russischen Kunden gewünschte Renault Arkana. Das Design des an der Moskau Motorshow enthüllten Prototypen entspricht schon zu 90 Prozent dem 2019 erscheinenden Serienmodell. Von der Grösse her positioniert sich das SUV-Coupé zwischen dem Renault Kadjar und dem Koleos. Chefdesigner Laurens van den Acker verzichtet auf formale Experimente, was sich bei der Front und den Heckleuchten zeigt. Dazu kommt neu die stark abfallende Dachlinie, die in einer kleinen Kante auf dem Heck mündet.
Bekannte Renault-Technik
Der Arkana soll mit 4x4 und Voll-LED-Scheinwerfern kommen. Ein Doppel-Auspuff mit verchromten Endschalldämpfern unterstreicht seinen Status-Charakter. Bei den Motoren hält sich Renault noch bedeckt. Aber es werden wohl die bekannten Diesel- und Benziner-Vierzylinder mit einer Leistungsspanne von 130 PS bis 200 PS zum Einsatz kommen. Gerade für die anspruchsvolleren russischen Kunden ist aber auch eine noch stärkere Variante denkbar.
Russland! Asien! Europa?
Ob der Arkana auch mit E-Antrieb kommen wird, steht noch in den Sternen. Denkbar wäre aber eine Plug-in-Hybrid-Variante, schliesslich ist die Technik bei Renault-Tochter Mitsubishi vorhanden. Das ist deshalb auch wahrscheinlich, weil der Arkana nach Russland auch in Asien lanciert werden soll. Und in China geht ohne Elektrifizierung nichts mehr. Und was ist mit Europa? Unser Kontinent spielt bei den Ambitionen für den Arkana vorerst noch keine Rolle. In Anbetracht der hiesigen Erfolge eines BMW X6 oder Mercedes GLE Coupés könnte sich dies eines Tages aber durchaus ändern.