Ist die neue Mercedes X-Klasse PW oder LKW? Beides! Die X-Klasse ist ein Pickup – also der Einstieg in die Welt der Laster. Und obwohl die Stuttgarter Autos, Lieferwagen und LKW bauen können, holten sie sich für ihren ersten Pritschenwagen Hilfe von Kooperationspartner Nissan, der schon 30 Jahre Pickup-Erfahrung hat.
Eingelenkt
Das hat sich zum Beispiel bei der Lenkung gelohnt. Die X-Klasse soll der Mercedes unter den Pickups sein und sich wie ein normales Auto fahren. Deshalb hätten die Stuttgarter Ingenieure die Lenkung gerne etwas direkter abgestimmt, als sie jetzt ist. «Nissan riet uns davon ab, weil ein Pickup die Ladung verlieren könnte, wenn er zu direkt einlenkt», erklärt Chefingenieur Stephan Manger. So ist die Lenkung der X-Klasse nun etwas indirekter, aber dennoch präzise.
Feine Unterschiede
Die Technik unter der hübschen Mercedes-Hülle stammt vom Nissan Navara, auch der etwas raue 2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 163 oder 190 PS. Obwohl er unter Last etwas laut zu Werke geht, ist in der Fahrerkabine kaum etwas davon zu hören. Der Geräuschpegel ist praktisch auf PW-Niveau. Das trifft dank überarbeitetem Fahrwerk und breiterer Spur (+ 7 cm zum Navara) auch auf den Fahrkomfort zu. Der zuschaltbare 4x4 mit Untersetzung und Differential-Sperre erfüllt die Erwartung an die Geländefähigkeit eines Pickups. Dazu bietet die X-Klasse bis zu 1,1 Tonnen Zuladung und zieht bis 3,5 Tonnen.
Innen ein PKW
Mercedes bietet seinen Pickup nur mit Doppelkabine an – sprich mit zweiter Sitzreihe. Das Cockpit ist typisch Mercedes und hat das Multimediasystem der C-Klasse inklusive guter Vernetzung. Die Preise für die X-Klasse starten ab 41'260 Franken. Sie ist ab sofort wahlweise mit 6-Gang-Handschaltung und 7-Gang-Automatik zu haben. Mitte 2018 folgt ein V6-Diesel von Mercedes mit 258 PS.