Mercedes GLE Plug-in-Hybrid schon gefahren
So weit kam noch keiner

Mercedes startet an der IAA die grosse Plug-in-Hybrid-Offensive. Bis Ende Jahr sollen zehn Modelle angeboten werden. Revolutionär ist dabei der neue Oberklasse-SUV GLE mit rund 100 Kilometern Reichweite.
Publiziert: 14.09.2019 um 07:54 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2019 um 07:55 Uhr
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Im neuen GLE Plug-in-Hybrid kombiniert Mercedes einen E-Motor mit einem Vierzylinder-Diesel.
Foto: Werk
Martin A. Bartholdi

Geräuschlos schleicht der über 2,5 Tonnen schwere Riese über den Platz vor dem Frankfurter Congress Center. Der fast fünf Meter lange Mercedes GLE gleitet als Plug-in-Hybrid 350 de beinahe federleicht davon.

Bevor wir uns in den Verkehr einfädeln, schaue ich auf die Batterieanzeige. Voll geladen, 89 Kilometer Reichweite! Ich traue meinen Augen nicht – so viel hat uns noch kein Plug-in-Hybrid bei voller Batterie angezeigt! Laut Datenblatt schafft der GLE 90 bis zu 99 Kilometer nach dem neuen WLTP-Testzyklus. Allerdings: Die leichteren A- und B-Klassen kommen mit halb so grossem Akku (15,6 kWh) auch bis zu 77 Kilometer weit.

Neuer Stromer

Dafür ist der Wert verlässlich: Nach sieben Kilometern mit langen Wartezeiten an Ampeln bei laufender Klimaanlage stehen immer noch 79 Kilometer auf dem Display. Bei Grün überrascht der GLE jedes Mal: Trotz über 2,5 Tonnen Gewicht tritt er problemlos elektrisch an. Bei früheren Plug-ins schaltete sich der Verbrenner meistens hinzu.

Mercedes hat einen neuen E-Motor entwickelt und in die 9-Gang-Automatik integriert. Er leistet 100 kW (136 PS) und 440 Nm, was wir gerade beim Anfahren spüren. Im GLE (wie auch in C- und E-Klasse, inklusive Kombi) wird er mit einem Vierzylinder-Turbodiesel kombiniert. Die Systemleistung liegt so bei 320 PS (235 kW) und 700 Nm. Der Allradler sprintet in 6,8 Sekunden auf Tempo 100 und schafft 210 km/h Spitze, immerhin 160 km/h im E-Modus.

Bewährter SUV

Ansonsten behält der GLE seine Qualitäten als komfortabler Oberklasse-SUV. Nur die dünnen Blinker- und Scheibenwischerhebel wirken etwas billig für diese Preisklasse. Aber der Plug-in-Hybrid zieht bis 3,5 Tonnen Anhängelast. Sehr angenehm ist das grosse Head-up-Display mit einer Auflösung von 720 x 240 Pixeln mit intuitiv ablesbaren Informationen ohne verwirrende Überfrachtung.

Der Verkauf des Mercedes GLE Plug-in-Hybrid beginnt in der Schweiz Ende Oktober. Die Preise stehen noch nicht fest.

BMW gibt (Wasser-) Stoff

Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main (D) vom 12. bis 22. September steht nicht nur im Zeichen der batterieelektrischen Stromer. Während bei VW und Opel die Elektromodelle ID 3 und Corsa-e dominieren, überrascht BMW mit der Wasserstoff-Studie i Hydrogen Next. 2022 wollen die Bayern eine Kleinserie von Brennstoffzellenfahrzeugen auf Basis des aktuellen X5 auf den Markt bringen, die Grossserienproduktion soll 2025 starten. Bis dahin will BMW dank Kooperation mit Toyota die Kosten so weit senken, dass es sich rentiert. Bei Brennstoffzellenfahrzeugen wird der Strom an Bord aus Wasserstoff produziert. Vorteile: schnelleres Tanken und mehr Reichweite als bei heutigen Elektroautos. Nachteile: derzeit noch eher teuer und wenige Wasserstofftankstellen.

Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main (D) vom 12. bis 22. September steht nicht nur im Zeichen der batterieelektrischen Stromer. Während bei VW und Opel die Elektromodelle ID 3 und Corsa-e dominieren, überrascht BMW mit der Wasserstoff-Studie i Hydrogen Next. 2022 wollen die Bayern eine Kleinserie von Brennstoffzellenfahrzeugen auf Basis des aktuellen X5 auf den Markt bringen, die Grossserienproduktion soll 2025 starten. Bis dahin will BMW dank Kooperation mit Toyota die Kosten so weit senken, dass es sich rentiert. Bei Brennstoffzellenfahrzeugen wird der Strom an Bord aus Wasserstoff produziert. Vorteile: schnelleres Tanken und mehr Reichweite als bei heutigen Elektroautos. Nachteile: derzeit noch eher teuer und wenige Wasserstofftankstellen.

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