Puffrot, Königsblau oder Kreischgrün? Nein, niemand braucht beleuchtete Lüftungsdüsen in 64 Farben. Schon gar nicht in diesem ohnehin edlen Cockpit mit zwei Riesenmonitoren. Aber cool ists trotzdem, auch weils der Nachbar noch nicht hat – und der Mercedes CLS steht ja schon seit 2004 für Style statt Sinn.
Der andere Stern
Damals war das «viertürige Coupé» eine Sensation: E-Klasse für Hipster und S-Klasse ohne graue Schläfen zugleich, lockte es 375'000 Kunden und Nachahmer wie BMWs 6er Gran Coupé an. Der dritte CLS zeigt nun sehr klar und schön entschlossen gestylt, wohin die Designreise des Sterns geht.
Komfort im Kern
So cool, wie er aussieht, fährt er. Statt pseudosportlich auf dauerstraff zu machen, bleibt der CLS lieber Mercedes. Zwar kurvt er fetzig, lenkt locker ein und wirkt viel leichter, als 1,9 Tonnen sind. Aber selbst im «Sport»-Modus bleibt er dem Komfortkern treu: Er schwebt, schweigt und schwelgt.
Neue Motoren gern
Darunter gibts Zukunft: Jeder Antrieb ist neu, alle Benziner sind 48-Volt-Mildhybriden. Die Reihensechser (alle mit 4x4) machen mächtig Dampf. Der CLS 450 geht dank 367 plus 22 E-PS deftig ab. Werksverbrauch 8,0 l/100 km. Im straff-rasanten AMG-CLS 53 mischt gar noch ein E-Turbo mit: 457 PS! Die Sauberdiesel (Euro6d-Temp, also kein Fahrverbot) 350/400 d (286/340 PS, je 6,1 l/100 km) sind Geheimtipps: Dampfhammer ohne Nageln.
Je nach Budget fern
Noch 2018 folgen weitere, darunter ein 220d (Euro6d-Temp) und der Vierzylinder-Mildhybrid-Benziner mit gut 300 PS. Erster Eindruck: kerniger, aber flott. Nur ein Familientyp wird der Fünf-Meter-Beau ab Mitte März nicht. Zwar gibts hinten jetzt drei Plätze, aber wenig Kopfraum – und der Kombi entfällt, weil er wegen des SUV-Booms nicht mehr rentiert. Aber ohne Familie passts eh besser ins Budget: Den 450er als anfangs günstigsten CLS gibts ab 88'900 Franken.