Lamborghini und Ferrari kennt jedes Kind. Wer aber wirklich exklusiv auf den Boulevards vorfahren will, setzt auf McLaren. Auch nach sechs Jahren stetigen Wachstums kennen selbst Sportautofans McLaren meist nur aus der Formel 1. Dabei haben die Briten in dieser Zeit eine ganze Armada an Neuheiten auf den Asphalt geschoben.
Nobel-Rakete
Neuestes Mitglied der Sportserie – der Einstieg in die McLaren-Welt – bildet nach Coupé und GT die offene Version des 570S. Über die weit nach oben schwingenden Flügeltüren entern wir das Cockpit voller Alcantara, Leder und Karbon. Trotz zweiteiligem Hardtop, das auch während der Fahrt bis 40 km/h in 15 Sekunden öffnet, wiegt der in 188 Arbeitsstunden gefertigte 570 S Spider mit 1498 nur 46 Kilo mehr als das Coupé.
Power-Rakete
Druck auf den Startknopf – und der 3,8-Liter-Twinturbo-Mittelmotor brüllt auf. Bis zur Stadtgrenze bleiben wir im «Normal»-Modus und staunen über fast schon feudalen Dämpferkomfort. Erst als die ersten Kurven der Landstrasse in Reichweite liegen, schalten wir um auf den strafferen «Sport»-Modus. Beim Kickdown wuchtet das 7-Gang-DKG die Kraft nun noch unvermittelter an die mächtigen Pirelli-20-Zöller. 570 PS (600 Nm) drücken das Cabrio unter Turbogefauche in atemberaubenden 3,2 Sekunden auf Tempo 100 – die Spitze von 328 km/h (offen 315 km/h) fahren wir heute nicht aus.
Präzisions-Rakete
Sowieso viel wichtiger: das grandiose Handling. Der Spider verzögert dank serienmässigen Keramikbremsen gewaltig und lässt sich mit der ultrapräzisen Lenkung spielend in Kehren jagen. Nach der Achterbahnfahrt holt uns die Realität ein: Der Normverbrauch von 10,7 l/100 km ist bei sportlicher Fahrweise Makulatur, der Preis von 227'420 Franken für uns unbezahlbar.