Der blaue Flitzer mit den silbern glänzenden Überrollbügeln hat nichts. Zumindest nichts, was überflüssiges Gewicht mit ins Auto bringen würde. Kein Radio, kein Airbag, keine Klimaanlage. Der 891 Kilo leichte Exot will nur eines: Spass machen. Er basiert auf einem Opel Speedster 2.0 Turbo. Allerdings leistet dessen Vierzylinder dank Chiptuning 250 PS (+ 50 PS) und 350 Nm (+ 100 Nm). Diese Kraft kommt über die Hinterachse auf die Strasse.
Optisch ist die Verwandtschaft mit dem Opel nicht mehr zu erkennen. Das Bodykit mit Fronthaube, Türen, Seitenteilen mit Schwellern sowie Front- und Heckschürze aus Kohlefaser- und Glasverbund wurde neu gestaltet. Vor allem die Klarsicht-Motorabdeckung hat schon fast etwas von italienischer Freizügigkeit. Hinzu kommt ein Interieur mit viel Alcantara, Leder und Karbon.
Die sehr spartanische – oder anders formuliert nackte Versuchung ist nicht für Jedermann geeignet. Das Gewindefahrwerk lässt auf mangelnden Dämpferkomfort, die EBC-Bremsscheiben inklusive Keramik-Beläge auf eine nicht gerade magenfreundliche Verzögerung und die Edelstahl-Abgasanlage auf eine ohrenbetäubende Soundkulisse schliessen.
Aber der umgerechnet fast 75'000 Franken teure Roadster ist auch nicht für den Alltag gedacht, erklärt sein Schöpfer Jörg Schramm: «Der Uptrion ist als Zweit- oder sogar Drittauto für gute Autofahrer gedacht.» Wer sich gut genug fühlt, sollte sich schnell im deutschen Lindau am Bodensee melden: Von den zehn produzierten Uptrion sind nur noch vier erhältlich.