Selbstgebasteltes macht Freude, ganz besonders unter dem Weihnachtsbaum. Ähnlich archaisch wie ein Holz-Schaukelpferd aus Christkinds Werkstatt wird auch der Land Rover Defender im britischen Solihull nahe Birmingham zusammengeschraubt – und das seit 68 Jahren beinahe unverändert.
Hier gehen die rund 450 Defender-Arbeiter noch mit richtigen Schraubenschlüsseln zu Werke und greifen dabei genau so selten wie geübte Engel auf automatisierte Roboter zurück.
Schön verpackt ist halb gefreut...
Bis sich der 2,2 Liter grosse und 122 PS starke Vierzylinder-Motor mit dem Fahrgestell des Defenders vereint, sind viele Hammerschläge und lautes Krachen zu vernehmen. Es wird noch richtig zugepackt und draufgehauen – und was nicht passt, wird passend gemacht. Ein schönes Geschenk will auch hübsch verpackt sein – beim Defender ist dies sein robustes und traditionelles Stahlkleid.
… doch das Ende naht
Land-Rover-Varianten gibt es fast so viele wie Schaukelpferde – mindestens aber 53, die auf einem gewaltigen Poster an der Werkshallenwand zu sehen sind. Dazu kommen noch vier limitierte Sondermodelle (eines davon exklusiv für die Schweiz), ehe der Defender zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet wird.
Ausgerechnet seine kantige Form, die ihn einst zur Legende machte, wird ihm nun zum Verhängnis: Diese lässt sich nämlich nicht mehr mit den heutigen EU-Richtlinien zum Fussgänger-Schutz vereinbaren.
Folgt bald eine Überraschung?
Das Christkind bringt Kindern morgen an Heiligabend statt traditionellem Holzspielzeug wohl eher iPads, Konsolengames oder einen Star-Wars-Lego-Bausatz.
Und auch bei Land Rover spielt man mit dem Gedanken, in absehbarer Zukunft einen modernen Nachfolger des Defenders auf die Räder zu stellen. Dass dieser kommen wird, daran zweifelt eigentlich fast niemand – erst recht nicht im Stammwerk in Solihull.