Nach Coronavirus-Absage
Kommt nun der virtuelle Autosalon?

BLICK-Auto-Redaktor Raoul Schwinnen kommentiert die Absage des Autosalons Genf.
Publiziert: 29.02.2020 um 00:35 Uhr
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Aktualisiert: 29.02.2020 um 00:36 Uhr
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SoBli-Autoredaktor Raoul Schwinnen
Foto: Paul Seewer
Raoul Schwinnen

Der 90. Autosalon in Genf – die grösste internationale Publikumsmesse der Schweiz mit vielen Ausstellern aus China und Italien sowie weit über einer halben Million Besuchern – ist wegen des Coronavirus abgesagt. Und die Entscheidung ist richtig. Auch wenn der Zeitpunkt dafür denkbar spät war. Und der Bundesrat den störrischen Veranstaltern schliesslich die Entscheidung abnehmen musste.

Der Grund fürs krampfhafte Festhalten der Organisatoren an ihrer Messe dürfte aber vor allem darin liegen, dass viele Aussteller nach der diesjährigen Absage realisieren könnten, dass ihnen eigentlich gar nichts fehlt. Denn wie werden die Hersteller nach der kurzfristigen Absage wohl reagieren? Sie dürften ihre Neuheiten nächste Woche virtuell im Netz enthüllen und so quasi den ersten digitalisierten Autosalon ins Leben rufen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Aufwand ist deutlich geringer, die Kosten ebenfalls – und die mediale Aufmerksamkeit des Publikums ist ihnen dennoch sicher.

Bei virtuellen Shows gehen die Emotionen verloren

Verlierer sind der normale Autofan oder diejenigen, die gerade mit einem neuen Auto liebäugeln. Bei virtuellen Shows, wie wir sie bereits von Elon Musk und Tesla kennen, lassen sich die Modelle nicht anfassen, spüren oder riechen. Die Emotionen gehen verloren.

Dennoch: Es dürfte für die GIMS-Organisatoren 2021 noch schwieriger werden, die Autohersteller für die nächste Austragung des Autosalons zu gewinnen. Denn gute Argumente dafür, dort ihre Neuheiten zu präsentieren, dürften schwieriger zu finden sein. Auch wenn bis dahin die Palexpo-Messehallen bestimmt wieder virenfrei wären.

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