Keine Grossveranstaltungen wegen Coronavirus
Auch der 90. Genfer Autosalon ist abgesagt!

Auch die grösste Publikumsveranstaltung der Schweiz, die vom 5. bis 15. März geplante Geneva International Motorshow GIMS, fällt dem Coronavirus zum Opfer und muss abgesagt werden.
Publiziert: 28.02.2020 um 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2020 um 13:47 Uhr
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Nun ist auch die grösste Publikumsmesse der Schweiz, die ab nächster Woche vom 5. bis 15. März geplante Geneva International Motorshow GIMS, ein Opfer des Coronavirus.
Foto: werk
Raoul Schwinnen

Lange wehrten sich die Veranstalter gegen die drohende Absage. Mit täglichen Communiqués versuchten sie, das Unmögliche möglich zu machen und den in den letzten Jahren gegen 700’000 Besucher anziehenden Autosalon sicher und ohne Gefährdung von Standpersonal und Publikum abzuhalten.

Doch die steigende Anzahl Infizierter, die sich in der Schweiz und dem umliegenden Ausland mit dem neuartigen Coronavirus Covid-19 angesteckt haben, schürte in den letzten Tagen Zweifel. Nun schiebt der Bundesrat heute einen Riegel und zwingt die Veranstalter mit seiner Entscheidung, bis zum 15. März keine Grossveranstaltungen in der Schweiz mehr zuzulassen, zur definitiven Absage des Genfer Autosalons. «Die heutige Bundesratsentscheidung zwingt uns leider dazu, die 90. Ausgabe der GIMS 2020 abzusagen», bedauert Salon-Präsident Maurice Turrettini. «Natürlich akzeptieren wir diesen Bundesratsbeschluss.»

Richtige Entscheidung

Nüchtern betrachtet sicher eine richtige Entscheidung. Schon im Vorfeld hatten knapp 20 Marken ihre Teilnahme aus strategischen Gründen abgesagt. Nun wären wohl weitere spontane Absagen dazugekommen. Sei es, weil bei einigen Ausstellern aus Asien wegen des Coronavirus die neuen Modelle und Concept Cars nicht rechtzeitig in Genf eingetroffen wären. Oder, weil viele Aussteller schlicht das Ansteckungsrisiko für ihr Personal als zu hoch einschätzten.

Auch viele der rund 10’000 erwarteten nationalen und internationalen Medienvertreter wären der GIMS heuer wohl ferngeblieben, genauso wie die erhofften 650’000 Besucher.

Und die Konsequenzen?

Was bedeutet das für die Organisatoren? Die Messebauten waren praktisch fertig, viele Ausstellungsfahrzeuge bereits angeliefert. Der Schaden dürfte in die Millionen gehen – und Versicherungen werden sich nun wohl bald um die Schadensregulierung streiten.

Was machen die Autohersteller? Ein finanzieller Schaden dürfte den zum Salon gemeldeten Marken schon entstehen. Alleine aus den Hotelverträgen in sechstelliger Höhe dürften sie nur schwer herauskommen – ausser die Juristen fechten eine Stornierung erfolgreich wegen höherer Gewalt an.

Einige Hersteller dürften aufs Internet ausweichen und ihre für nächste Woche in Genf geplante Neuheitenshow virtuell auf dem Internet abhalten. Gut möglich, dass dies künftig sowieso Schule machen wird. Den GIMS-Veranstalter dürfte zu allem Ungemach zusätzlich wurmen, dass er nun nicht weiss, wie all seine geplanten Veränderungen beim Publikum angekommen wären. Es bleibt ihm wohl nichts anderes übrig, als einfach aufs nächste Jahr zu hoffen. Auf dass dann die 90. Jubiläumsveranstaltung virenfrei durchgeführt werden kann.


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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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