Auf einen Blick
- Honda und Nissan verhandeln über mögliche Fusion, Mitsubishi als dritter Partner
- Tokioter Börse reagiert euphorisch, Nissan-Aktien steigen um 23,7 Prozent
- Unternehmen bestätigen laufende Verhandlungen ohne Details
Paukenschlag in der globalen Automobilbranche: Die beiden japanischen Autogiganten und bisherigen Konkurrenten Honda und Nissan sind offenbar in Fusionsgesprächen.
Dass Japans Nummer zwei und Nummer drei der Autobauer eine Zusammenarbeit prüfen, ist nicht neu. Neu ist, dass «Nissan Verhandlungen über eine Fusion mit Honda aufnehmen wird».
Japans Nachrichtendienst Nikkei meldete diese Schlagzeile am Dienstag. Mitsubishi, so heisst es, bei dem Nissan der grösste Anteilseigner ist, sei ein möglicher dritter Partner in dem Gespann.
Markt reagiert
Die japanischen Autogiganten sind angesichts des Drucks durch chinesische Elektroautos und Tesla in schwere Zeiten geraten. In einer gemeinsamen Erklärung gaben Honda und Nissan an, dass sie Gespräche führen. Laut Nikkei soll eine Absichtserklärung demnächst unterschriftsreif sein, wonach «Honda und Nissan den Betrieb unter einer Holdinggesellschaft erwägen».
Die Tokioter Börse reagierte am Mittwoch euphorisch. Aktien von Nissan öffneten 23,7 Prozent über dem Vortageswert, das entspricht dem maximal erlaubten Tagesgewinn. Die Nissan-Papiere hielten die Gewinne, während Honda-Aktien rund zwei Prozent im Rotbereich verharrten.
Unklarer Stand der Gespräche
Weder Honda noch Nissan machte Angaben über einen möglichen Zeitrahmen für den Abschluss einer Vereinbarung – falls so eine zustande kommen sollte. Es ist auch nicht klar, welche Form ein mögliches Joint-Venture annehmen könnte.
«Wie bereits im März angekündigt, prüfen Honda und Nissan verschiedene Möglichkeiten für eine künftige Zusammenarbeit, um die Stärken des jeweils anderen zu nutzen», so die Erklärung. «Wenn es Neuigkeiten gibt, werden wir unsere Interessengruppen zu gegebener Zeit informieren.»
Harter Markt
Was die Grösse der Unternehmen betrifft, so hat Honda eine deutlich grössere Marktkapitalisierung als Nissan. Zu kämpfen haben beide – mehr aber noch die Nummer drei in Japan, Nissan. Dessen Betriebsergebnis ist zwischen März und September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 90 Prozent eingebrochen.