Sie sind die letzten ihrer Art: die sechs Jaguar Lightweight E-Type, welche als Teil der auf 18 Stück limitierten Serie seit 50 Jahren auf ihre Fertigstellung warten. Warum ist bis heute nicht klar. Einer der Gründe liegt wohl in der harte Konkurrenz des erfolgreichen Ferrari 250 GTO. Gleichzeitig war der Serien-E-Type so erfolgreich, dass es keine Produktions-kapazitäten für den 114 Kilogramm leichteren Lightweight gab. Im Laufe der Jahre gerieten die fehlenden Sechs Chassisnummern in Vergessenheit – bis jetzt.
Hauptaugenmerk beim Bau der letzten E-Type liegt auf der authentischen Produktion wie vor 50 Jahren. Keine Roboter, lediglich auf Computern gespeicherte Zeichnungen und Daten werden genutzt. Selbst das Leder riecht genauso, wie beim Original. «Unsere Kunden können auch neues Leder haben, aber keiner wollte das», erklärt Jaguar Mitarbeiter Kev Riches.
So liebevoll Riches, dessen Vater bereits für Jaguar tätig war, von seinem Traumauto schwärmt, so hart gibt er diesem bei der Testfahrt die Sporen. Die 15 Zoll Räder am Heck treiben den als Rennwagen geführten Briten mit 340 PS und 380 Nm Drehmoment nach vorn. Erst bei 80 km/h wechselt Riches in den zweiten Gang, den er auf einer Geraden komplett ausfährt.
Das aus vier Gängen bestehende Getriebe ist nicht ohne Grund so lang übersetzt. Schliesslich ist der letzte Gang für Tempi jenseits der 250er-Marke. Auf öffentlichen Strassen wird man die letzten britischen Ikonen aber leider nie sehen. Und dies obwohl einer der sechs für je 1,4 Millionen Euro reservierten Lightweight E-Type sogar an einen Schweizer geht, denn die Lightweight E-Type sollen keine Strassenzulassung bekommen.