Jaguar E-Pace schon gefahren
Katzennachwuchs

Wer noch kein Katzenfreund ist, könnte es jetzt werden: Der Jaguar E-Pace ist kein verkleinerter F-Pace, sondern ein betont kurvengieriger City-SUV mit Alltagstalent.
Publiziert: 19.01.2018 um 20:17 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:20 Uhr
Timothy Pfannkuchen

Britisches Understatement ist was Wunderbares: Jaguar-intern nennen sie den neuen E-Pace «Kätzchen». Denn er ist der SUV-Junior unterhalb von F-Pace und folgendem I-Pace (s. Kasten).

1/25
Jaguar E-Pace
Foto: Werk

Kurvenräuber erster Güte

Ein harmloses Jaguar-Büsi also? Von wegen: Das vermeintliche Katzenkind ist ein ausgewachsenes Raubtier. Genauer: ein Kurvenräuber erster Güte. Nicht nur, weil er aussen wie innen auf F-Type macht: Der E-Pace fühlt sich als nur 4,40 Meter langer Stubentiger zwar in der City pudelwohl, doch über Land erwacht der Tiger im Tank.

BLICK-Autoredaktor Timothy Pfannkuchen konnte den E-Pace bereits fahren.
Foto: Werk

Lenkung ist grandios

Dieser «City-SUV» krallt sich in den Asphalt und schmiegt sich an jede Kehre. Die Lenkung ist grandios, und die variable Drehmomentverteilung an alle vier Räder der Topversionen genial: Obwohl kein Leichtgewicht (ab 1,8 Tonnen), wedelt der Allradler wie mit Heckantrieb um Ecken. Aber: Es gibt Hunde- und Katzenmenschen, und auch der E-Pace passt nicht beiden. Nicht hart, aber betont straff wird gefedert. Das muss man mögen, denn die Konkurrenz ist lieber ausgewogen.

Kuschelig trotz Hartplastik

Im Fond gehts kuschelig zu: Zwei Erwachsene passen gut, aber am Knie bleibt nur eine Handbreit Luft. Vorne kündet nur wenig Hartplastik vom Spardruck. Was im Blick liegt oder angefasst wird, ist aber fein wie das Fell von Edelmiezen.

Gag am Scheibenrand: Der E-Pace als Katzen-Kind des Mutter-Jaguar.
Foto: Werk

Fakten

Ab 39'500 (Topmodelle über 70'000) Franken gibts nur Vierzylinder-Turboherzen: Benzin 249, 300, Diesel 150, 180, 240 PS. Geniesser greifen zum röhrigen P300 (300-PS-Benziner, 9-Gang-Automat, 4x4, 8,0 l/100 km Normverbrauch): ein Spassmacher mit ordentlich Alltagstalent. Gut gebrüllt, Kätzchen!

Jaguars Turm zu Babel

Mit der Namensgebung in der SUV-Familie riskiert Jaguar im deutschen Sprachraum fast babylonische Sprachverwirrung. Beim F-Pace ists auf Englisch wie auf Deutsch klar: Man sprichts «Eff-Päiss». Aber der E-Pace und der im Sommer folgende Elektro-SUV namens I-Pace? Spricht man den ersten Buchstaben beim I-Pace («Ei-Päiss») deutsch, wird er ein «Iih-Päiss» – aber so klingt im englischen Original der E-Pace. Zudem sieht E nach Elektro aus. Ists aber nicht, sondern I, und lesen Laien dieses I klein, wird I- zu «L-Pace».

Mit der Namensgebung in der SUV-Familie riskiert Jaguar im deutschen Sprachraum fast babylonische Sprachverwirrung. Beim F-Pace ists auf Englisch wie auf Deutsch klar: Man sprichts «Eff-Päiss». Aber der E-Pace und der im Sommer folgende Elektro-SUV namens I-Pace? Spricht man den ersten Buchstaben beim I-Pace («Ei-Päiss») deutsch, wird er ein «Iih-Päiss» – aber so klingt im englischen Original der E-Pace. Zudem sieht E nach Elektro aus. Ists aber nicht, sondern I, und lesen Laien dieses I klein, wird I- zu «L-Pace».

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?