Es ist der Traum eines jeden E-Automobilisten: in wenigen Minuten Strom für Hunderte Kilometer Fahrt tanken. Ionity, ein Joint Venture von BMW, Daimler, Ford, VW und neuerdings auch Hyundai und Kia, will diesen Traum in den kommenden Jahren Wirklichkeit werden lassen. Der Bau von Ladesäulen hat in ganz Europa bereits begonnen; auch in der Schweiz gibt es bereits die ersten Stationen.
Jetzt zündet Ionity die nächste Stufe und hat an der Frankfurter IAA die neuste Generation einer High-Power-Charging-Ladesäule, kurz HPC, vorgestellt. Sie kann mit einer Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt (kW) Strom abgeben und so in wenigen Minuten elektrische Energie für Hunderte Kilometer in die Batterie drücken. Allerdings muss das Ladegerät im Auto dann auch dafür ausgelegt sein. Zum Vergleich: An Tesla-Superchargern der neusten Generation (V3), die der US-Elektroautopionier im Juni in Kalifornien vorstellte und die nun weltweit aufgestellt werden, kann mit einer maximalen Ladeleistung von 250 kW geladen werden.
Farbe zeigt Status der Säule an
Ebenfalls überzeugend: Die neuen HPC-Säulen tragen einen sogenannten Halo, einen LED-Leuchtring wie einen Heiligenschein: Er dient auf 2,60 Metern Höhe in der Nacht als Orientierung beim Anfahren. Ausserdem informiert der Leuchtring mit unterschiedlichen Farben über den Verfügbarkeitsstatus der Ladesäulen: Grün bedeutet frei, Rot besetzt. Und auch die Ladekabelführung wurde so überarbeitet, dass die Handhabung nun viel einfacher wird.
Schnelladen an Europas Autobahnen
Schon in wenigen Wochen soll der erste Ionity-Ladepark mit den neuen HPC-Säulen in Dänemark eröffnet werden. Bis Ende 2020 will Ionity sein Ladenetz auf 400 Stationen entlang den europäischen Autobahnen ausbauen. Derzeit sind laut dem Unternehmen rund 140 HPC-Stationen in Betrieb, weitere 50 befinden sich in der Bauphase.