Wie der verstorbene Swatch-Chef und Smart-Erfinder Nicolas Hayek wollen sie die urbane Mobilität revolutionieren: Wim Ouboter aus Küsnacht ZH, Entwickler des Micro Scooters, stellte gestern Abend zusammen mit seinen Söhnen Oliver und Merlin den Microlino im Kaufleuten-Club in Zürich vor.
Über 4600 Reservationen
Noch ist der nur 2,44 Meter kurze und 1,50 breite Elektro-Zweiplätzer ein Vorserienmodell: «Momentan werden die letzten Anpassungen gemacht», erklärt uns Ouboter. Im Sommer sollen die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden. Und das Interesse am Microlino, dessen Retro-Design von den Kabinenrollern der 1950er-Jahre wie der BMW Isetta inspiriert wurde, ist besonders bei Jungen riesig: «Bis jetzt haben wir über 4600 Reservationen erhalten!», berichtet Ouboter stolz.
Gemacht für die Stadt
Je nach Akkugrösse (8/14,4 kWh) kommt der Microlino mit einer Ladung 120 bis 215 Kilometer weit und kann an jeder Haushaltsteckdose wieder aufgeladen werden. Angetrieben wird er von einem E-Motor im Heck mit 15 kW (20 PS). Das reicht, um das nur 510 Kilo leichte E-Mobil auf 90 km/h zu beschleunigen. Besonders in Cities mit chronischer Parkplatznot könnte die Knutschkugel, wie einst schon die Isetta genannt wurde, ein Renner werden.
Extrem praktisch
Dank des Mini-Formats ist Querparken erlaubt, wodurch drei Fahrzeuge auf einen Parkplatz passen. Ausserdem reicht der 300 Liter grosse Kofferraum (ca. 4 Harasse), in dem auch ein Tretroller integriert ist, gar für Shoppingtrips. Der Einstieg erfolgt durch die aufschwingende Fronttür, innen gibts eine Sitzbank für zwei und ein buntes, aber schlichtes Armaturenbrett.
Ein Exportschlager?
Produziert wird der Microlino von Tazzari – die Italiener haben bereits vor zehn Jahren mit dem Bau von E-Autos begonnen. Der Einstiegspreis soll bei rund 14'000 Franken liegen. Hat das Projekt Erfolg, soll der Schweizer Retroflitzer schon bald über Lizenzpartner auch ausserhalb Europas vekauft werden.