Human Horizons startet noch 2023
Nächster Chinese sucht sein Glück in Europa

Mit Human Horizons versucht der nächste chinesische Hersteller noch in diesem Jahr sein Glück in Europa. Mit atemberaubend gestylten und üppig motorisierten Stromern hat er vor allem Tesla und die deutschen Premiumhersteller im Visier.
Publiziert: 01.06.2023 um 16:07 Uhr
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Aktuelles Flaggschiff der chinesischen Elektro-Marke Human Horizons ist die Sportlimousine HiPhi Z. Es soll neben dem Crossover HiPhi X noch dieses Jahr nach Europa stromern.
Foto: ZVG.
Stefan Grundhoff

Aktuell ist der chinesische Autobauer Human Horizons in China nur mit zwei Modellen auf dem Markt. Mit der sportlichen Luxuslimousine HiPhi Z und dem Crossover HiPhi X, der nicht nur wegen seiner hinteren Flügeltüren an Teslas Model X erinnert. Beide Modelle basieren auf derselben Elektroplattform, verfügen über Leistung satt (593 bzw. 670 PS) sowie 4x4 und Allradlenkung.

Noch bis Ende Jahr sollen beide HiPhi-Modelle – quasi als Versuchsballons und zur Erkundung des europäischen Marktes – in Deutschland und Norwegen lanciert werden. Im Visier haben die Chinesen neben Tesla und Polestar auch die elektrischen Modelle der europäischen Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes.

Spektakuläre Optik

Punkto Design sind die HiPhi-Fahrzeuge spektakulärer als die Konkurrenz aus Europa und Amerika. Vor allem der 5,04 Meter lange und 670 PS (494 kW) starke HiPhi Z – in China ab 610’000 RMB (ca. 80’000 Fr.) erhältlich – positioniert sich als Flaggschiff und «digitaler GT». Nicht nur am Heck und an der Front gibts auffällige LED-Lichtspielereien. An der Flanke kann der China-Elektrosportler auf sogenannten Lichtinseln wechselnde Grussbotschaften wie zum Beispiel «Hi World» einblenden und so mit dem Umfeld kommunizieren.

Grosse Reichweite

Der HiPhi Z mit seinen seitlich gegenläufig öffnenden Türen rollt mit Luftfederung auf riesigen 22-Zoll-Rädern und verfügt über einen ab Tempo 80 mehrstufig ausfahrenden Heckspoiler. Optional gibts für eine verbesserte Aerodynamik Kameras und Bildschirme statt Rückspiegel – so schafft der HiPhi Z dank bis zu 120 kWh grosser Batterie 700 Kilometer Reichweite.

Immer mehr China-Autos kommen nach Europa

Der Anteil an Elektroautos, die in China gebaut und nach Europa importiert werden, wächst rasant. Allein in Deutschland betrug der China-Anteil der im ersten Quartal 2023 aus dem Ausland importierten Elektroautos 28 Prozent – also dreimal mehr als noch vor einem Jahr. In anderen Tech-Branchen ist diese Entwicklung noch viel drastischer. Bei tragbaren Computern stammen in Europa bereits heute rund 86 Prozent aus chinesischer Produktion, bei den Handys sind es 67,8 Prozent. Geht die Entwicklung bei der Autoindustrie in die gleiche Richtung, entgeht den europäischen Standorten eine milliardenschwere Wertschöpfung, befürchtet das deutsche Fachblatt «Auto, Motor und Sport».

Der Anteil an Elektroautos, die in China gebaut und nach Europa importiert werden, wächst rasant. Allein in Deutschland betrug der China-Anteil der im ersten Quartal 2023 aus dem Ausland importierten Elektroautos 28 Prozent – also dreimal mehr als noch vor einem Jahr. In anderen Tech-Branchen ist diese Entwicklung noch viel drastischer. Bei tragbaren Computern stammen in Europa bereits heute rund 86 Prozent aus chinesischer Produktion, bei den Handys sind es 67,8 Prozent. Geht die Entwicklung bei der Autoindustrie in die gleiche Richtung, entgeht den europäischen Standorten eine milliardenschwere Wertschöpfung, befürchtet das deutsche Fachblatt «Auto, Motor und Sport».

Im Gegensatz zu so manchem Konkurrenten will der chinesische Tesla-Rivale nicht nur mit viel Reichweite glänzen, sondern auch mit Fahrerassistenzstufe 3, die sich mittelfristig auf Level 4 erhöhen dürfte. Dafür sind im chinesischen Luxusmodell nicht nur ein Dutzend Kameras, sondern auch zahlreiche Lidar- und Radarsensoren verbaut, welche die Umgebung stets in Echtzeit abtasten.

Mächtig viel Power

Beim zweiten Modell von Human Horizons, dem in China ab 570’000 RMB (ca. 75’000 Franken) angebotenen Crossover HiPhi X, kann der Kunde zwischen Vier- oder Sechs-Sitz-Konfiguration wählen. Im China-Verbrauchszyklus schafft der 5,20 Meter lange Tesla-Model-X-Konkurrent dank 97-kWh-Batterie bis zu 560 Kilometer Reichweite und beschleunigt trotz 2,6 Tonnen Gewicht aus dem Stand in weniger als vier Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis zur abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.

Lichtspiele gibts, wen wunderts, nicht nur aussen, sondern auch im Innenraum der luxuriösen HiPhi-Modelle. Die meisten Funktionen lassen sich über einen zentralen Bildschirm, der sich dank eines Gelenks in alle Richtungen bewegen lässt, aber auch via Lenkrad oder Sprache bedienen. Dazu ist ein sogenannter HiPhi-Bot an Bord, ein digitaler Assistent mit künstlicher Intelligenz, der ebenfalls per Sprache bedient werden kann.

Neues Einsteigermodell

Startet Human Horizons in Europa mit den zwei Modellen X und Z, haben die Chinesen vor einem Monat für den heimischen Markt eine weitere Baureihe angekündigt. Als Einsteigermodell ist es zwar nicht ganz so auffällig wie die Modelle X und Z, verfügt aber vorne auch über mächtige bis in die Frontschürze reichende LED-Leichteinheiten. Der Name der neuen Human-Horizons-Baureihe? Y – was bei Tesla mit dem gleichnamigen Modell kaum auf Begeisterung stossen dürfte.

Doch das ist Human-Horizons-Gründer Ding Lei egal. «Wir bei Human Horizons streben nach ständiger Innovation und wollen die Grenzen des Möglichen erweitern. So repräsentiert unser Flaggschiff HiPhi Z alles, was wir als Marke sein wollen. Wir bauen unsere Autos für Menschen, die wie wir vom Wunsch getrieben sind, zu entdecken und zu kreieren.»

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