Honda Clarity Fuel Cell: Erste Fahrt
Stoff für Zukunftsträume

Im Jahr 2025 sollen zwei von drei Honda-Modellen elektrisch fahren: neben Hybrid- und E-Autos auch solche mit Wasserstoffantrieb. Der von uns gefahrene Clarity Fuel Cell macht den Anfang – in Europa leider erst 2020.
Publiziert: 15.05.2017 um 23:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:20 Uhr
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Honda Clarity Fuel Cell
Foto: Werk
Andreas Engel

Wie sich die Zeiten ändern: Hondas erstes Brennstoffzellen-Versuchsauto basierte 1998 auf einem Odyssey-Van – und war derart voll mit Technik, dass der Sieben- zum Einplätzer schrumpfte! Ganz anders fast 20 Jahre später: Die knapp fünf Meter lange Limousine Clarity Fuel Cell mit ihrem eigenwilligen Design ist ein vollwertiger Fünfsitzer.

Im Cockpit setzt Honda zum Grossteil auf umwetlfreundliche, recycelte Materialien.
Foto: Werk

Neugestaltung

War der erste Clarity durch die Brennstoffzelle in der Mittelkonsole (!) platzmässig noch eingeschränkt, drehten die Ingenieure für den neuen die Motor-Getriebe-Einheit im Motorraum um 90 Grad, so dass der neue, flachere Brennstoffzellen-Stack darüber Platz hat. Dieser unterscheidet den Clarity von E-Autos: In den nur wenige Millimeter dicken Zellen entsteht Strom, wenn Wasserstoff (H2) und Sauerstoff zusammentreffen. Ein grosser Akku wird überflüssig.

Umweltgestaltung

Druck auf den Startknopf im edlen Cockpit, dessen Oberflächen zum Grossteil aus umweltfreundlichen, recycelten Materialien bestehen. Auf der Testfahrt entpuppt sich der Clarity als toller Reisewagen: Selbst auf der Autobahn geniessen wir Ruhe und Komfort.

Die im Heck verstauten Wasserstoff-Tanks lassen den Kofferraum auf magere 334 Liter schrumpfen.
Foto: Werk

Vom Start weg liegen 300 Nm an. Dies und 176 PS reichen für flotte Ampelsprints – mehr brauchts nicht. Denn eigentlich wollen wir gemütlich gleiten, um den H2-Verbrauch niedrig zu halten – Tankstellen sind in Europa Mangelware. In Kopenhagen (DK) tanken wir nach 150 Kilometern nach.

Ein Kinderspiel: BLICK-Autoredaktor Engel tankt den Clarity so flott, als wäre er ein Benziner.
Foto: Werk

Verbrauchsgestaltung

Eine Minute, dann sind die fünf Kilo H2 fassenden Hochdrucktanks (700 bar) wieder voll. Macht 89 Kilometer pro Kilo H2 – unsere Fahrt wäre also nach 450 (Werksangabe 650) Kilometern zu Ende gewesen. Völlig abgasfrei, falls man H2 mit erneuerbaren Energien erzeugt. Schade nur: Nach Europa kommt der beeindruckende Clarity erst 2020.

Erste Schweizer Wasserstoff-Tankstelle

Bis letztes Jahres gab es in der Schweiz ausser einer Handvoll mit niedrigerem Fülldruck nur eine Wasserstoff-Tankstelle mit den heute notwendigen 700 bar – bei der Empa in Dübendorf ZH. Dann durchbrach im November 2016 Coop diesen Henne-Ei-Teufelskreis, bei dem Autohersteller auf genug H2-Tankstellen und Tankstellenketten auf genug H2-Autos warten: Der Detailhändler betreibt in Hunzenschwil AG die erste öffentliche Schweizer H2-Tankstelle. Übrigens gar mit Wasserstoff aus Wasserkraft. Falls alles klappt, sollen es 2018 schon drei Coop-H2-Tankstellen sein.

Bis letztes Jahres gab es in der Schweiz ausser einer Handvoll mit niedrigerem Fülldruck nur eine Wasserstoff-Tankstelle mit den heute notwendigen 700 bar – bei der Empa in Dübendorf ZH. Dann durchbrach im November 2016 Coop diesen Henne-Ei-Teufelskreis, bei dem Autohersteller auf genug H2-Tankstellen und Tankstellenketten auf genug H2-Autos warten: Der Detailhändler betreibt in Hunzenschwil AG die erste öffentliche Schweizer H2-Tankstelle. Übrigens gar mit Wasserstoff aus Wasserkraft. Falls alles klappt, sollen es 2018 schon drei Coop-H2-Tankstellen sein.

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