Grand Basel – 6. bis 9. September 2018
Feine Kunst statt profaner Kost

Mit herkömmlichen Autoshows wie dem Genfer Salon oder der Frankfurter IAA hat die erstmals stattfindende Grand Basel nicht viel gemein. Mit der Ankündigung «Something grand is coming» wecken die Verantwortlichen im Vorfeld grosse Erwartungen.
Publiziert: 26.08.2018 um 14:28 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:02 Uhr
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Star-Designer Giorgio Giugiaro vor seiner Studie Chevrolet Corvair Testudo. Sie war 1963 als Antwort auf den Porsche 911 gedacht.
Foto: Werk
Raoul Schwinnen

In Basel wird mit der grossen Kelle angerichtet: Kurator der Grand Basel ist der renommierte Designprofessor Paolo Tumminelli. Und als internationales Aushängeschild wirbt der britische Schauspieler, Filmproduzent und Musiker Idris Elba in einem aufwendig produzierten Trailer für die neu ins Leben gerufene Automesse. Da kann es nicht verwundern, kostet eine Tageskarte für die vom 6. bis 9. September in der Messe Basel stattfindende Grand Basel zwischen 20 und 45 Franken!

Klasse statt Masse

Doch was will die Grand Basel, deren Bezeichnung sich wohl nicht ganz zufällig an die berühmte Kunstausstellung Art Basel oder Uhren- und Schmuckmesse Baselworld anlehnt? Am besten könnte diese Frage Kurator Tumminelli, der die Exponate ausgewählt hat, beantworten. Doch vom Veranstalter heissts nur, dass der Herr Professor im Vorfeld der Ausstellung leider keine Interviews gibt. Versuchen wir eben ohne den Experten die neue Automesse einzuordnen: Die Grand Basel ist eine sorgfältig zusammengestellte Besonderheiten-Ausstellung nach Galeriekonzept – also Klasse statt Masse –, bei der jedem Fahrzeug gebührend Raum zur Entfaltung seiner Aura eingeräumt wird.

Freilich will die Ausstellung, wie Tumminelli schon vor einem Jahr bei der ersten Vorpräsentation in Basel betonte, nicht nur unbezahlbare Klassiker und abgehobene Zukunftsvisionen zeigen, sondern auch Platz für einen Fiat Panda bieten – wenn die thematische Vorgabe stimmt.

Grand Basel: Messe der gehobenen Art

Die erste Messe «Grand Basel» findet vom 6. bis 9. September in der Messe Basel statt. Es handelt sich um eine Art Autosalon der gehobenen Art – mit dem Anspruch, das Automobil an der Grenze zur Kunst zu entdecken. Zu sehen sind 100 rollende Meisterwerke aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Öffnungszeiten: 6. September, 11 bis 21 Uhr; 7. bis 9. September, 11 bis 18 Uhr. Tageskarten gibts zwischen 20 und 45 Franken. Infos: Grand Basel.

Die erste Messe «Grand Basel» findet vom 6. bis 9. September in der Messe Basel statt. Es handelt sich um eine Art Autosalon der gehobenen Art – mit dem Anspruch, das Automobil an der Grenze zur Kunst zu entdecken. Zu sehen sind 100 rollende Meisterwerke aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Öffnungszeiten: 6. September, 11 bis 21 Uhr; 7. bis 9. September, 11 bis 18 Uhr. Tageskarten gibts zwischen 20 und 45 Franken. Infos: Grand Basel.

Studien von Star-Designern

Was uns in knapp zwei Wochen erwartet, lässt sich aufgrund der vor einem Jahr an der Kick-off-Veranstaltung versammelten Persönlichkeiten abschätzen: So brachte damals der «Car Designer of the Century», Giorgio Giugiaro, seine als Antwort auf den Porsche 911 gedachte Studie Chevrolet Corvair Testudo von 1963 mit. Und Andrea Zagato hatte sein Konzept Zagato Iso-Rivolta Vision Gran Turismo im Gepäck, das seit kurzem in einem Konsolen-Game für Furore sorgt und nun an der Grand Basel erstmals als fahrbare Studie zu sehen sein wird.

Aber nicht nur Werke renommierter Autodesigner werden in Basel zu sehen sein. So scannte etwa Modedesigner Rem D Koolhaas (United Nude – die Schuhmarke von Lady Gaga) einen Lamborghini Countach und druckte diesen wiederholt so lange mit der geringstmöglichen Auflösung ins Rohe, bis nur noch eine ganz simple Grundstruktur zu erkennen war. Diese Form setzte er dann dreidimensional als sogenanntes «Lo Res Car» in dunklem, halbtransparentem Plexiglas auf Rädern um.

100 automobile Kunstwerke

Die Besucherzahl an der Grand Basel wird vom Veranstalter auf täglich maximal 10'000 beschränkt, gezeigt werden 100 automobile Meisterwerke aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Bleibt zum Schluss trotz allem die Frage: Ist das Konzept der Grand Basel eine feine Kunst-Ausstellung mit höherem Anspruch oder doch eher eine elitäre Show für Superreiche? Die Antwort gibts spätestens vom 6. bis 9. September in der Messe Basel.

Grand Basel Global Director Mark Backé.
Foto: Werk

«Die Versicherungssumme beträgt 300 Millionen Dollar»

Herr Backé, können Sie uns in wenigen Worten die Grand Basel erklären?

Mark Backé: Ach, da könnte ich stundenlang referieren. Aber kurz zusammengefasst: Die Grand Basel ist eine Ausstellung von rund 100 automobilen Meisterwerken. Jedes speziell ausgesucht und eine Geschichte reflektierend. Viele auch zusammengefasst in spannenden Themenwelten. Wir möchten Lebendigkeit und Authentizität transferieren und auch Themen wie Kunst und Architektur ansprechen.

Was werden wir konkret sehen – nur Autos?

Ja, beim ersten Mal beschränken wir uns auf Automobile. Wir sind aber künftig auch offen für weitere Themen. Jetzt zeigen wir zum Beispiel ein Porträt der Marke Iso-Rivolta, huldigen dem 80. Geburtstag von Designer Giugiaro oder zeigen mit unserer roten Linie exklusive Ferrari-Modelle aus den 1950er- und 1960er-Jahren.

Eine Tageskarte kostet bis 45 Franken, die Besucherzahl wird auf maximal 10'000 täglich beschränkt. Eine elitäre Show nur für Superreiche?

Natürlich nicht! Das Sammeln hochwertiger Autos erfordert aber eine gewisse Kaufkraft. Und viele automobile Juwele verschwinden deshalb in Privatgemächern. Wir aber wollen mit unserer Ausstellung genau solch rare Fahrzeuge auch einem breiteren Publikum zugänglich machen. Die Leute sollen bei uns schwelgen, diskutieren und träumen können. Um Ihnen einen kleinen Einblick zu gewähren: Die Versicherungssumme all unserer Exponate beträgt 300 Millionen Dollar. Das Fahrzeug mit dem geringsten Wert kommt aber auf keine 10'000 Dollar.

Welches ist Ihr persönliches Highlight der 1. Grand Basel?

Auf die Exponate bezogen ist das schwierig zu beantworten. Aber mein persönliches Highlight der 1. Grand Basel wären möglichst viele positive Rückmeldungen und Stimmen, die sagen, wir möchten noch mehr davon sehen.

Interview: Raoul Schwinnen

Herr Backé, können Sie uns in wenigen Worten die Grand Basel erklären?

Mark Backé: Ach, da könnte ich stundenlang referieren. Aber kurz zusammengefasst: Die Grand Basel ist eine Ausstellung von rund 100 automobilen Meisterwerken. Jedes speziell ausgesucht und eine Geschichte reflektierend. Viele auch zusammengefasst in spannenden Themenwelten. Wir möchten Lebendigkeit und Authentizität transferieren und auch Themen wie Kunst und Architektur ansprechen.

Was werden wir konkret sehen – nur Autos?

Ja, beim ersten Mal beschränken wir uns auf Automobile. Wir sind aber künftig auch offen für weitere Themen. Jetzt zeigen wir zum Beispiel ein Porträt der Marke Iso-Rivolta, huldigen dem 80. Geburtstag von Designer Giugiaro oder zeigen mit unserer roten Linie exklusive Ferrari-Modelle aus den 1950er- und 1960er-Jahren.

Eine Tageskarte kostet bis 45 Franken, die Besucherzahl wird auf maximal 10'000 täglich beschränkt. Eine elitäre Show nur für Superreiche?

Natürlich nicht! Das Sammeln hochwertiger Autos erfordert aber eine gewisse Kaufkraft. Und viele automobile Juwele verschwinden deshalb in Privatgemächern. Wir aber wollen mit unserer Ausstellung genau solch rare Fahrzeuge auch einem breiteren Publikum zugänglich machen. Die Leute sollen bei uns schwelgen, diskutieren und träumen können. Um Ihnen einen kleinen Einblick zu gewähren: Die Versicherungssumme all unserer Exponate beträgt 300 Millionen Dollar. Das Fahrzeug mit dem geringsten Wert kommt aber auf keine 10'000 Dollar.

Welches ist Ihr persönliches Highlight der 1. Grand Basel?

Auf die Exponate bezogen ist das schwierig zu beantworten. Aber mein persönliches Highlight der 1. Grand Basel wären möglichst viele positive Rückmeldungen und Stimmen, die sagen, wir möchten noch mehr davon sehen.

Interview: Raoul Schwinnen

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