Ein kleiner Occasionshändler zwischen Winterthur und Zürich mit einigen an der Hauptstrasse aufgereihten Gebrauchtwagen. Daneben sitzen vier Männer lachend in der Sonne. Ich schau mir ihre Autos an, während sich einer des Quartetts erkundigt, was ich suche. «Kann ich ein Auto kaufen?», frage ich. «Sicher», antwortet er. «Aber dürft Ihr überhaupt verkaufen?», hake ich nach. «Sicher nicht», antwortet er grinsend, «aber ...»
Als ich sage, ich sei vom BLICK, verschwindet das Grinsen schlagartig. «Kein Name, keine Fotos», heissts nun plötzlich. Ich bleibe hartnäckig: «Ist das Geschäft tot?» «Ja, tote Hose», kommt die knappe Antwort. «Und übers Internet?» «Läuft nix.» Mehr ist nicht zu erfahren, also mach ich mich aus dem Staub.
Wie beim Swissair-Grounding
Selbe Hauptstrasse, wieder ein Occasions-Areal, aber praktisch ohne Autos. Marcel Bouffé (64) betreibt hier seit 31 Jahren die «Auto 2000». Seinem Handel angegliedert ist eine kleine Werkstatt – deshalb ist er überhaupt vor Ort. «Ich hab nun Zeit, an den Autos herumzuschrauben.» Bouffé hält sich korrekt an die Anweisungen des Garagistenverbands AGVS und gibt geduldig Auskunft – pocht aber auf die zwei Meter Abstand. «Ich gehöre als Diabetiker zur Risikogruppe.»
Seinen einzigen Angestellten hat er für Kurzarbeit angemeldet. «Das Verkaufsgeschäft ist tot. Auch übers Internet läuft nichts», bestätigt er. «In diesem Monat habe ich bis jetzt ein einziges Auto verkauft. Ein Cabrio zum Basteln für 890 Franken – über die Internet-Plattform AutoScout24.» Bouffé vergleicht die Situation mit jener des Swissair-Groundings 2001. «Auch damals war in der Gegend der ganze Handel tot.» Und nachdenklich: «Wir haben nichts zu lachen. Viele meiner Kollegen dürften ans Limit kommen.»
Stillstand statt Hochsaison
Auch beim selbsternannten grössten Autocenter der Schweiz, dem Auto Discount Uster, tönts ähnlich. Geschäftsleitungsmitglied Gianluca Di Modica (42) sagt: «Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.» Auch er hat seine 25 Mitarbeiter für Kurzarbeit angemeldet, will aber Entlassungen unbedingt vermeiden. «Es ist schon bitter. Wir hätten jetzt Hochsaison!»
Stattdessen steht das Geschäft praktisch still. Sein Betrieb hält sich in Absprache mit den örtlichen Behörden strikt an die bundesrätlichen Vorgaben. Die Ausstellung ist offiziell zu. Autos können aber – alleine – Probe gefahren, und wenn gewünscht via Internet gekauft werden. Nur: Davon wird derzeit kaum Gebrauch gemacht. Zahlen will Di Modica keine verraten. Aber mit unserem geschätzten Umsatzeinbruch von über 75 Prozent dürften wir nicht weit daneben liegen.
Auch online weniger Abschlüsse
Und wie siehts beim grössten Auto-Online-Marktplatz der Schweiz aus? Autoscout24 Managing Director Pierre-Alain Regali (53) ist mit den aktuellen Onlinetraffic-Zahlen zufrieden. Es gibts zwar einen leichten Besucherrückgang auf der Website: «Wir stellen aber fest, dass die Leute weiterhin nach Autos stöbern. Der User-Rückgang ist nicht signifikant.» Und was Regali freut: «Momentan laden mehr Menschen denn je unsere Autoscout24-App herunter.»
Allerdings registriert Autoscout24, dass die auf der Plattform Auto suchenden User seit Mitte März weniger per Mail oder telefonisch Kontakt mit den Inserenten aufnehmen. «Dies hat», vermutet Regali, «schon damit zu tun, dass die Leute momentan zu Hause bleiben und deshalb eher von konkreten Autokäufen absehen.» Er bleibt aber zuversichtlich: «Wir gehen davon aus, dass sich dies nach dem Lockdown wieder erholen wird.»
Während der aktuell schwierigen Situation, Fahrzeuge kontaktlos an den Käufer zu liefern, sucht AutoScout24 nach neuen Lösungen für Händler, Privatverkäufer und Autosuchende. «Unsere Entwickler stecken mitten in einem sogenannten Hackathon, angelehnt an unser ‹HackatHome› während der Homeofficephase», verrät Managing Director Pierre-Alain Regali. Das heisst: Die AutoScout24-Spezialisten entwickeln mit Hochdruck unkonventionelle, innovative und schnelle Lösungen. Regali verspricht: «Einige Features werden bereits in den nächsten Tagen auf AutoScout24.ch sichtbar sein.»
Während der aktuell schwierigen Situation, Fahrzeuge kontaktlos an den Käufer zu liefern, sucht AutoScout24 nach neuen Lösungen für Händler, Privatverkäufer und Autosuchende. «Unsere Entwickler stecken mitten in einem sogenannten Hackathon, angelehnt an unser ‹HackatHome› während der Homeofficephase», verrät Managing Director Pierre-Alain Regali. Das heisst: Die AutoScout24-Spezialisten entwickeln mit Hochdruck unkonventionelle, innovative und schnelle Lösungen. Regali verspricht: «Einige Features werden bereits in den nächsten Tagen auf AutoScout24.ch sichtbar sein.»