Da geht er hin mein Schwur: Vor drei Jahrzehnten hatte ich mir nach einer Jugendsünde geschworen, es nie mehr zu tun. Und jetzt das: Ich sitze beduselt am Steuer. Na, wird schon schiefgehen. Eifrig kurble ich am Lenkrad, fahre keine 40 km/h. Sind das vor mir zwei Linien oder nur eine? Plötzlich knallts. Was war das wohl? Keine Ahnung.
Willkommen im «Drug Driving Suit», dem «Drogenfahranzug» von Ford, den wir natürlich nicht auf der Strasse, sondern im abgesperrten Verkehrssicherheitszentrum Betzholz der TCS Training & Events in Hinwil ZH ausprobieren. Der Spezialanzug (siehe Kasten) von Ford simuliert, wie man sich unter Drogeneinfluss fühlt – um Fahrzeuglenkern die Gefahren am eigenen Körper zu demonstrieren.
Also ein Jugendsündensimulator, wenn dies nicht zu fröhlich klänge. Denn Studien wollen wissen, dass bei 15 bis 30 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle Drogen im Spiel sind; wohlgemerkt exklusive Alkohol. Das Unfallrisko steigt ums 30-fache! Von Kavaliersdelikt kann also keine Rede sein. Auch nicht von Randgruppen: 8,8 Millionen 15- bis 24-Jährige konsumieren europaweit Cannabis, weitere 2,3 Millionen Kokain. Macht es Sinn, Drogen zu verfemen? Jedenfalls sicher, sie von der Strasse zu verbannen. Denn aus Party- wird Katerstimmung, wenn man vor Gericht oder am Baum landet.
Wieso, erleben wir im eingangs erwähnten Selbstversuch. Im Drogenanzug und mit dem gelifteten kleinen SUV Ford EcoSport (ab 16'900 Franken) soll ich Slalom um Hütchen fahren. Keine Herausforderung? Falsch! Das Kurbeln am Lenkrad fällt mir schwer. Ab und zu verfehlt meine zittrige Hand den Schalthebel. Tunnelblick und wattige Sicht nehmen mir fast jede Orientierung – null Ahnung, wie breit das Auto und wie weit weg die Pylone ist.
Wumms – Pylone überfahren. Also noch ein Versuch; Hütchen um Hütchen fällt. «Völlig unkontrolliert», urteilt Martin Oswald (38), leitender TCS-Instruktor im Verkehrssicherheitszentrum Betzholz, über meine Fahrt: «Und das, obwohl du geistig nüchtern bist, also weisst, dass dich der Anzug behindert. Aber im echten Drogenrausch wäre dir gar nicht bewusst, wie eingeschränkt du bist.»
Beeindruckend – und bedrückend. Zumal selbst einfache Routinemanöver scheitern. Parken etwa. Tausend Mal gemacht – und voll daneben. Kein Gefühl für Distanzen, Pedale, Motor, Umwelt. Prompt fahre ich wieder Pylonen platt. «Fahren ist eben nicht nur Sehen», ergänzt Oswald: «Zum guten Fahren brauchts auch gutes Hören und Fühlen.»
Der «Drug Driving Suit» von Ford ist eine Weiterentwicklung des «Drink Driving Suit», mit dem Ford bereits Fahren unter Alkoholeinfluss simulierte. Der «Drogenfahranzug» besteht aus Kopfhörern (Störgeräusche), Brille (Tunnelblick, verschwommenes Sehen), Bandagen an Hals, Ellbogen und Knien (langsamere Reaktion), Gewichten an je einem Hand- und Fussgelenk (Reaktion und Balance erschwert) sowie einem Spezialhandschuh an einer Hand (leichtes Zittern). Die Symptome ähneln einem Mix jener, die zum Beispiel Cannabis, Kokain, LSD, Ecstasy und Heroin hervorrufen. In Ländern, in denen Ford Junglenkerkurse anbietet («Driving Skills for Life»; bei uns wegen der obligatorischen Weiterbildung nicht angeboten), demonstriert der Anzug Junglenkern die Effekte illegaler Drogen am Steuer.
Der «Drug Driving Suit» von Ford ist eine Weiterentwicklung des «Drink Driving Suit», mit dem Ford bereits Fahren unter Alkoholeinfluss simulierte. Der «Drogenfahranzug» besteht aus Kopfhörern (Störgeräusche), Brille (Tunnelblick, verschwommenes Sehen), Bandagen an Hals, Ellbogen und Knien (langsamere Reaktion), Gewichten an je einem Hand- und Fussgelenk (Reaktion und Balance erschwert) sowie einem Spezialhandschuh an einer Hand (leichtes Zittern). Die Symptome ähneln einem Mix jener, die zum Beispiel Cannabis, Kokain, LSD, Ecstasy und Heroin hervorrufen. In Ländern, in denen Ford Junglenkerkurse anbietet («Driving Skills for Life»; bei uns wegen der obligatorischen Weiterbildung nicht angeboten), demonstriert der Anzug Junglenkern die Effekte illegaler Drogen am Steuer.
Ich bin beeindruckt, wie gut der Anzug den wattigen Schleier um die Wirklichkeit simuliert – und gebe auf: So geht das nicht. Genau dieses Einsehen soll der Anzug bei Junglenkern auslösen, weil Selbsterkenntnis mehr bringt als Strafandrohung. Meistere ich wenigstens den alten Polizeikontroll-Alkotest – Laufen auf einer Linie? Von wegen: Ich schwanke und stolpere. Irre! Fast wirds mir als realistischem Nebeneffekt übel vom verschwommenen Sehen. Brille ab, Kopfhörer weg. Wieder bei Sinnen, sehe und höre ich das Lachen von Oswald, Fords PR-Direktor Kaspar Haffner und unserem Fotografen über meine Gehversuche. Ich lache mit. War ja nur ein Test. Auf der Strasse wäre aber Schluss mit lustig!