Ferrari GTC4Lusso T schon gefahren
T wie Turbotraum

Turbo-V8 statt Sauger-V12 und Heck- statt Allradantrieb: So ist der neue Ferrari GTC4Lusso T weniger ein kleiner Bruder des GTC4Lusso als der Kurvenkönig für Kenner.
Publiziert: 29.03.2017 um 23:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:55 Uhr
T wie Turbotraum
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Schon gefahren: Ferrari GTC4Lusso T:T wie Turbotraum
Timothy Pfannkuchen

Downsizing – welch Gruselwort für Ferraristi! – ausgerechnet zum 70. Markenjubiläum? Aber keine Angst: Das angehängte T macht den GTC4Lusso statt zur Langeweile- zur Kennervariante. Keine V12-Symphonie und kein 4x4 – aber dank Turbo-V8 Power und Kurvengier ohne Ende.

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Der Ferrari GTC4Lusso T mit V8 ist weit mehr als nur eine kleinere Variante des V12-GTC4Lusso.
Foto: Werk

Wie im Spa

Einsteigen, berühren, geniessen. Das wunderschöne Cockpit verdient vielleicht keinen Ergonomie-Pokal, aber den Wellness-Oscar. Und das neue Infotainment mit grösserem Monitor ist endlich richtig gut und beherrscht die ganze Klaviatur des Smartphone-Users (z.B. Karte per Fingerspreizen zoomen). Cool ist der Copiloten-Extramonitor, auf dem sich Beifahrer über die Drehzahl gruseln oder Navianweisungen checken können. Zwar öffnen die Türen leider nicht arg weit, doch kraxelt man locker in die bequemen, erwachsenentauglichen Passformsessel im Fond. Dazu 450 Liter (etwas verbauter) Laderaum: Hier lässt sichs reisen. Auch dank des Turbo-Tricks: Klar sind offizielle 11,6 l/100 km tiefgestapelt, aber wo der 690-PS-V12 (15,3 l/100 km) den 91-Liter-Tank längst geleert hat, braust der 610-PS-V8 ein Drittel weiter.

BLICK-Autoredaktor Timothy Pfannkuchen fuhr den vierplätzigen Turbo-Ferrari in der Toscana
Foto: Werk

Wie auf Schienen

Zwar erdverbunden, aber allemal komfortabel, schmerzt der GTC4Lusso T nie: innerorts ein wenig steifbeinig, ausserorts seidig. Aber sowas können viele Granturismos. Was sie nicht können: Mit neuer Allradlenkung statt -antrieb kurvt der GTC4Lusso T wie festgeklebt um Kurven und lenkt ein, als sei der 4,92 Meter lange 1,9-Tönner halb so lang und schwer. Er bleibt gelassen, wo jeder Golf längst ins Grüne kreiselt. Aber hallo!

Ein grosser Schritt ist den Italienern beim nun richtig guten Multimediasystem gelungen.
Foto: Werk

Wie im Konzertsaal

Ein Wow auch zum 3,9-Liter-V8-Turbomotor. Der Sound variiert mittels Fahrmodi (per «Manettino» im Lenkrad) und Fahrerfuss. In der City kein peinliches Machogebrüll mehr – gut so! Über Land schönes, sonores Brabbeln zum Surfen auf der üppigen Drehmomentwelle (760 Nm bei 3000-5250/min). Ab und zu bis auf röhrende 7500 Touren orgeln: Ui, reagiert der spontan – nix mit Turboloch! Die Zahlen: 0 bis 100/200 km/h 3,5/10,8 Sekunden. Spitze über 320 km/h!

Statt eines V12-Saugers arbeitet im GTC4Lusso T ein V8-Turbo, der mit Hinterradantrieb und Allradlenkung statt 4x4 mindestens genauso viel Spass macht.
Foto: Werk

Wie im Bett

Keine Kritik? Die Lenkung ist präzise, nur quasi rückstellmomentfrei (woran man sich flott gewöhnt); das 7-Gang-DKG ist nun zickenfrei. Nur die Blinkerschalter im Lenkrad, naja. Aber egal: Der GTC4Lusso T kostet 267'906 Franken (42'164 Fr. günstiger als der GTC4Lusso mit V12 und 4x4). Da bleibt leider selbst das Blinken nur ein Traum.

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