Exklusiv: Erste Fahrt im neuen BMW M5
Fahrmaschine

Noch vor der Weltpremiere im September lüftet BMW das wichtigste Geheimnis des neuen M5: Er kommt mit Allrad! SonntagsBlick-Autochef Urs Bärtschi ist den Bayern-Boliden bereits gefahren.
Publiziert: 18.05.2017 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:50 Uhr
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BMW M5
Foto: Werk
Urs Bärtschi

Auf dem abgeschirmten BMW-Testgelände nahe Miramas in Südfrankreich kann ich den neuen M5 zum ersten Mal unter die Lupe nehmen. Trotz Tarnfolie sind die M-spezifische Heckschürze mit den Doppelauspuffrohren und die aggressive Front mit riesigen Lufteinlässen schon deutlich zu erkennen. Erst auf den zweiten Blick bemerke ich die spezielle Dachform mit kleinen Ausbuchtungen über den Passagierplätzen. Helmut Gehrig, Projektleiter M5, erklärt: «Die Ausformungen sind der Hinweis auf das serienmässige Karbondach, eine von vielen Leichtbau-Massnahmen.»

DTM-Rennfahrer Timo Glock gibt SonntagsBlick-Autochef Urs Bärtschi letzte Ratschläge für die Testfahrt auf der Rennstrecke.
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Fitnesskur

Das Gewicht steht im Fokus, weil der M5 erstmals mit Allradantrieb daherkommt, was meist mit einer deutlichen Gewichtszunahme verbunden ist. Vier Monate vor der Weltpremiere lässt sich der Projektleiter das exakte Leergewicht der Power-Limousine zwar nicht entlocken, verrät aber stolz, dass sein Baby trotz 4x4 leichter sei als der heckgetriebene Vorgänger.

Schneller abstimmen

Nun darf ich einsteigen. Zu sehen gibts wenig, denn vieles ist unter schwarzem Tarnfilz versteckt. Trotzdem entdecke ich den neuen Wählhebel für die 8-Stufen-Automatik. Auf dessen Oberseite befindet sich ein Wipptaster – zur Auswahl der Schaltgeschwindigkeit! Wie beim Vorgänger gibts am Lenkrad zwei kleine Kurzwahltasten, auf denen sich die favorisierten Einstellungen für Motor, Dämpfer, Lenkung, Antrieb und mehr abspeichern lassen.

Erstmals verfügt der M5 über Allrad. Bei dessen verschiedenen Abstimmungen steht aber auch reiner Heckantrieb zur Auswahl.
Foto: Werk

Allrad hoch fünf

Endlich darf ich den Motor starten. Dumpf grummelnd meldet sich 4,4-Liter-V8 zum Dienst. Schon nach den ersten Kurven wird klar, dass alle M5-Fans beruhigt durchatmen dürfen: Der Allradler ist sehr heckbetont ausgelegt. Beeindruckend, wie handlich und agil sich die rund 1,9 Tonnen bewegen lassen. Mit fünf Konfigurationen deckt der M xDrive ein breites fahrdynamisches Spektrum ab: Beim Motorstart sind das Regelsystem DSC und Allrad aktiviert, wobei ganz leichter Schlupf an den Hinterrädern zugelassen wird. In der zweiten Stufe lässt das System mehr Radschlupf (M xDrive Sport) zu, so dass ambitionierte Fahrer die Limousine im leichten Drift bewegen können. Bei deaktiviertem DSC erlaubt M xDrive drei Regelstufen – bis hin zum reinen Heckantrieb. Helmut Gehrig: «Selbst mit Heckantrieb ist der neue M5 schneller als sein Vorgänger.»

Im Racemodus sind mit der bayrischen Sport-Limousine auch Drifts möglich.
Foto: Werk

Unbemüht

Nun bin ich reif für die Königsdisziplin, einen heissen Ritt auf der Rennstrecke direkt im Windschatten von DTM-Rennfahrer Timo Glock. Vor dem Start gibt er mir zwei Tipps: «Fahr' ohne DSC im Modus 4WD Sport, der optimal für den Einsatz auf Rennstrecken abgestimmt ist, und mach‘ so wenig Lenkbewegungen wie möglich. Der M5 fährt sich ungeheuer präzise.» Los gehts. Eindrucksvoll, wie locker und ansatzlos der M5 die Leistung aus dem Ärmel schüttelt. Dazu die blitzschnellen Gangwechsel und ein Fahrverhalten, das mir ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Zum Schluss wird die Kurvenhatz richtig schnell, wobei der M5 selbst bei hoher Querbeschleunigung nie zickt und immer einfach beherrschbar bleibt. Beeindruckend.

Schlicht beeindruckend

Mein Fazit: Dank intelligentem 4x4 hat der M5 massiv an Alltagstauglichkeit zugelegt, ohne an Fahrdynamik zu verlieren. Im Gegenteil: Der Allrad-M5 ist die perfekte Fahrmaschine. Die exakten technischen Daten sind noch geheim. Ich schätze die Leistung auf rund 630 PS und für den Sprint auf Tempo 100 auf 3,5 Sekunden. Noch wichtiger: Der neue M5 fährt sich so exakt, agil, schnell und vor allem sicher, dass es selbst für Puristen nichts zu meckern gibt. Kurz: der neue Massstab für Powerlimousinen.

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