Nur neun Sekunden dauerts, bis das Stoffdach des VW T-Roc Cabrio verschwindet und sich der Innenraum in eine lichtdurchflutete Sonnenterrasse verwandelt. Eine etwas luftige allerdings, denn ein Windschott gibts nicht. Im Gegensatz zum ähnlich grossen Range Rover Evoque Cabrio, das 2016 lanciert wurde.
Das bisschen Sturm verdirbt uns nicht die Laune. Zumal nicht nur das offene Dach für gute Stimmung sorgt, sondern auch das Zusammenspiel des 150 PS (110 kW) starken 1.5-TSI-Motors mit dem tiefer gelegten R-Line-Fahrwerk. Der kleine Turbobenziner kommt mit dem 1524 Kilo schweren T-Roc prima zurecht (0–100 km/h in 9,6 s, Spitze 205 km/h). Im Schnitt soll er nur 5,7 Liter verbrauchen – auch dank Zylinderabschaltung bei moderater Fahrweise.
Variable Dämpfer für Fahrspass
Doch richtig Spass macht das T-Roc Cabrio bei flotter Fahrt auf kurvenreichen Landstrassen. Die Sechsgang-Handschaltung passt prima und erlaubt auch eine schaltfaule Fahrweise. Dank Fahrwerk mit variablen Dämpfern kann man den frontgetriebenen T-Roc im Individual-Fahrmodus ganz nach den persönlichen Vorlieben abstimmen. Im Alltag reichen aber die sich spürbar unterscheidenden Programme «Eco», «Comfort» und «Sport».
Vorne grosszügig, hinten eng
Zu zweit und vorne sitzend ist der Fahrspass ungetrübt. Hinten wirds im 2+2-Sitzer aber nicht nur sehr stürmisch, sondern auch eng. Der Zustieg klappt dank den grossen Türen und den nach vorne gleitenden Sitzen zwar noch einigermassen. Doch für grössere Erwachsene wirds knapp um die Beine – und bei geschlossenem Verdeck auch am Kopf. Nicht überraschend – auf 4,27 Metern Länge kann man keinen Reisebus zaubern. Und auch der Kofferraum ist knapp mit 280 Litern. Dazu kommt aber, dass das Gepäckabteil zerklüftet ist und eine hohe Ladekante hat. Immerhin lassen sich die Rücksitzlehnen umklappen.
Digital, aber Hartplastik-Anmutung
Wie bei VW üblich, blickt man als Fahrer auf virtuell animierte Instrumente, deren Optik und Anordnung sich verändern lassen. Bei der Hartplastik-Anmutung des Cockpits spürt man allerdings den Rotstift der Entwickler, da helfen auch genarbte Oberflächen oder farbliche Applikationen wenig. Das Infotainment mit dem Touchscreen als zentralem Bedienpanel funktioniert dagegen bestens.
Die Preise des ersten VW-SUV-Cabrio starten ab 35'750 Franken (1.0 TSI, 115 PS/84 kW). Das von uns gefahrene stärkere T-Roc Cabrio 1.5 TSI R-Line gibts ab 46’050 Franken. Wer so etwas braucht? Abwarten, ob sich das VW T-Roc Cabrio besser schlägt als das einstige Range Rover Evoque Cabrio. Letzteres wurde schon wieder eingestellt.