Es gibt Autos, die sehen nach fünf Jahren schon wieder richtig alt aus. Dazu gehört der Renault Clio der aktuellen Generation definitiv nicht. Als diese vor fünf Jahren startete, läutete Renaults Chefdesigner Laurens van den Acker damit seine neue Formensprache (markante Front mit grossem Logo, charakteristischer Knick an den Flanken) für alle Renault-Modelle ein. Und offenbar gefällt dieses Design auch nach fünf Jahren noch: Seit 2013 ist der Clio der meistverkaufte Kleinwagen Europas und das bestverkaufte Renault-Modell in der Schweiz – zuletzt mit jedes Jahr steigendem Absatz.
Neue Plattform
Kein Wunder also, bleibt der neue Clio dem alten in Sachen Design ziemlich treu. Doch erfordern der technische Fortschritt der letzten fünf Jahre und die mit Neuauflagen drohende Konkurrenz (siehe Box) Anpassungen. «Allerdings nicht beim Design», sagt schmunzelnd Olivier Wittmann, Managing Director Renault Schweiz. Deshalb sind die optischen Änderungen am Clio sehr moderat ausgefallen, obwohl er auf neuer Konzern-Plattform (die auch Hybrid und Elektro erlaubt) aufbaut. Tatsächlich ist der neue Clio 12 Millimeter kürzer (4,05 Meter) und liegt acht Millimeter tiefer. Dennoch bietet er mehr Platz im Fond und Kofferraum.
Neuer Innenraum
Das Geheimnis von mehr Platz bei kompakteren Abmessungen liegt ausser in der neuen Plattform im komplett neu gestalteten Innenraum. Das Cockpit ist nicht wiederzuerkennen, sein wellenförmiger Schwung sorgt für den Eindruck zusätzlicher Breite. Zentralelement ist das vernetzte Touchscreen-Multimediasystem «Easy Link» mit dem grössten Bildschirm der Kleinwagen-Klasse. Das Display ist wie die ganze Mittelkonsole leicht dem Fahrer zugewandt. Unter dem Monitor gibts klavierähnliche, allerdings etwas kleine Tasten für die Klimaanlage. Die verwendeten Soft-Touch-Materialien geben dem Ganzen einen hochwertigen Anstrich. Und für mehr Platz sorgen Details wie deutlich filigranere (aber bequeme) Sitze und Kopfstützen oder die hinten im linken Kotflügel verbauten «Fresh Air Speaker», welcher die zuvor sperrige Bass-Box im Kofferraum ersetzen.
Überarbeitete Motoren
Die Motoren wurden optimiert. Der 1,0-Liter-3-Zylinder-Benziner leistet 75 oder 100 PS, der 1,4-Liter-4-Zylinder neu 130 PS bei gut 1,1 Tonnen Gewicht. Ebenfalls im Angebot: 1,5-Liter-4-Zylinder-Diesel mit 85 PS und nur 3,8 Litern Schnittverbrauch. Und 2020 soll eine Hybrid-Variante folgen. Wir fahren bei einer ersten Probefahrt den sportlichen Clio R.S. Line, der den GT ersetzt. Dabei überzeugen neben dem um zehn auf 130 PS erstarkten Motor (0–100 km/h in 9,0 s, 200 km/h Spitze, 5,5 l/100 km) vor allem der neue, ruckfreier schaltende 7-Gang-Doppelkupplungs-Automat, das kommoder federnde Fahrwerk und die deutlich bessere Geräuschdämmung.
Moderate Preise
Was dem neuen Clio ab September im Kampf gegen die Konkurrenz helfen dürfte, ist die Tatsache, dass seine Preise nur moderat steigen. So gibts das Basismodell bereits ab 14'900 Franken, den sportlichen R.S. Line ab 26'500 Franken. Da wird es der Konkurrenz schwerfallen, den Bestseller vom Thron zu stossen. Denn wie sagt Chefdesigner van den Acker: «Dieser Clio ist der beste aller Zeiten.»
Peugeot 208
Mit kesser Optik und auf neuer Plattform will der Peugeot 208 an die Erfolge der früheren Bestseller 205 und 206 anknüpfen. Technisch basiert er auf der neuen Plattform CMP, die nicht nur verschiedene Karosserien, sondern auch verschiedene Antriebsarten erlaubt. So gibts den kleinen Peugeot zum Verkaufsstart im Herbst neben den bekannten 3- und 4-Zylinder-Benzin- und Dieselmotoren auch als rein elektrische Version e208. Die 208er-Preise sind noch nicht bekannt.
Opel Corsa
Da Opel wie Peugeot zum französischen PSA-Konzern gehört, teilt sich der Corsa seine Technik weitgehend mit seinem Bruder 208. Die Optik dagegen und auch das Styling im Cockpit bleiben typisch Opel. Und wie den Peugeot wird es auch den Corsa mit elektrischem Antrieb als Corsa-e geben. Der Stromer fordert aber nicht den Clio heraus, sondern dessen elektrifizierten Bruder Zoe. Die Preise des neuen Corsa werden im Juli bekannt gegeben.
Peugeot 208
Mit kesser Optik und auf neuer Plattform will der Peugeot 208 an die Erfolge der früheren Bestseller 205 und 206 anknüpfen. Technisch basiert er auf der neuen Plattform CMP, die nicht nur verschiedene Karosserien, sondern auch verschiedene Antriebsarten erlaubt. So gibts den kleinen Peugeot zum Verkaufsstart im Herbst neben den bekannten 3- und 4-Zylinder-Benzin- und Dieselmotoren auch als rein elektrische Version e208. Die 208er-Preise sind noch nicht bekannt.
Opel Corsa
Da Opel wie Peugeot zum französischen PSA-Konzern gehört, teilt sich der Corsa seine Technik weitgehend mit seinem Bruder 208. Die Optik dagegen und auch das Styling im Cockpit bleiben typisch Opel. Und wie den Peugeot wird es auch den Corsa mit elektrischem Antrieb als Corsa-e geben. Der Stromer fordert aber nicht den Clio heraus, sondern dessen elektrifizierten Bruder Zoe. Die Preise des neuen Corsa werden im Juli bekannt gegeben.