Erste Fahrt im neuen VW Golf 8
Der Volks-Wagen wird zum Hightech-Mobil

Seit fast einem halben Jahrhundert prägt der VW Golf unser Strassenbild. Nun geht der 35 Millionen Mal verkaufte Bestseller in die achte Generation – und wird zum echten Hightech-Auto.
Publiziert: 02.12.2019 um 17:48 Uhr
1/23
Ein Hightech-Mobil trifft auf seinen Urahn: Der Golf zeigt perfekt, wie sich der Automobilbau in 45 Jahren verändert hat.
Foto: Martin Meiners
Andreas Engel

Design

Als der Golf vor 45 Jahren startete, war er für VW die Rettung vor dem Konkurs. Das schlichte Design des Golf 1 von Giorgio Giugiaro gefällt noch heute. Mit seinem nur 3,82 Meter langen Urahn hat der Neue nichts mehr gemein: Der nun 4,28 Meter lange Golf (Golf 7 plus 2 cm) sieht fast wie der Vorgänger aus. Nur die LED-Scheinwerfer (optional Matrix-LED) heben den 8er vom 7er ab.

Innenraum

Tacho, Radio, Lichtschalter – viel mehr gabs im Golf 1 nicht. 45 Jahre später sind die Instrumente digital. Das neue Infotainment misst bis zu zehn Zoll. Beim Platz bleibt alles wie beim Vorgänger: 380 bis 1237 Liter Kofferraum. Trotz weniger Höhe (minus 3 cm) gibts aber auch für grosse Fondgäste genügend Kopffreiheit.

Bedienung

Bedienen konnte man im Golf 1 fast nichts. Im 8er dafür umso mehr. Knöpfe sind kaum mehr da, alles geht über Sprache («Hallo Volkswagen, mir ist kalt!») oder diverse Touch-Regler für Klima, Lautstärke oder Schiebedach.

Assistenz

Servolenkung oder ABS waren damals noch Fremdwörter. Der Neue trumpft mit Hightech auf, wie sie in keinem anderen Kompaktmodell vorhanden ist. Ein Highlight: der optionale Travel Assist, der beim ersten Test überzeugt und den Golf schon fast autonom macht. Nützlich sind gestochen scharfes Head-up-Display und Car2X-Kommunikation.

Motoren

1974 startete der Golf mit wassergekühltem Vierzylinder-Frontmotor und 50 PS. Der neue Golf ist Anfang 2020 mit vier Antrieben zu haben: Dreizylinder (1.0 TSI, 110 PS), 1,5-Liter-Vierzylinder-TSI (130/150 PS), den es in stärkerer Version auch als Mildhybrid (eTSI) gibt, sowie 2.0-TDI-Diesel (115/150 PS). Plug-in-Hybride (204/245 PS), GTI und R (ca. 250/350 PS) sowie Erdgas folgen.

Fahrverhalten

Eine Runde im Golf 1 zeigt: So viel Spass können Viergang-Schaltung und nur 50 Pferdchen ohne Schnickschnack machen. Dagegen ist Golf Nr. 8 eine Luxuslimo: Der Mildhybrid eTSI mit 48-Volt-Bordnetz überbrückt dank Boost-Funktion (50 Nm) bei tiefen Drehzahlen das Turboloch, geht engagiert zur Sache und fährt sich so ausgewogen, wie man es von einem Golf erwartet. Verbrauch? Noch offen. Aber Tempo 100 schafft er in 8,5 Sekunden, die Spitze beträgt 224 km/h.

Preis

Früher war der Golf Basismobilität für alle: 1974 betrug der Grundpreis 10'045 Franken. Der Neue schlägt ab April 2020 mit mehr als dem Doppelten zu Buche: rund 28'000 Franken in Ausstattung «Life», wobei die kargere Basisvariante in der Schweiz gar nicht erst angeboten wird. Darüber gibts «Style» und «R-Line».

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?