Er gehört zu Porsche wie Spätzle in ein schwäbisches Restaurant: Der 911er ist die Sportwagen-Ikone schlechthin und startet ab März in seine achte Generation. Obwohl seit der Erstauflage mittlerweile 55 Jahre vergangen sind (siehe Box), bleibt der Neue ein waschechter Elfer. Bei aller Moderne: Die Rundscheinwerfer erstrahlen in neuer Vier-Punkt-Signatur, die Haube ist mit markanten Vertiefungen versehen – eine Ode an den Urahn. Am Heck gibts neu ein durchgängiges LED-Leuchtband, vertikale Lamellen (neun je Seite) und ein vertikales Bremslicht im «11er»-Look – nette Details.
Auch innen setzt der 911er auf Retro: Das Armaturenbrett ist wie bei den ersten Generationen horizontal ausgerichtet, puristisch gestaltet und mit nur noch wenigen Knöpfen für die wichtigsten Funktionen versehen. Im Cockpit ist der analoge Drehzahlmesser – ebenfalls eine Anleihe an den Ur-Elfer – von je zwei digitalen, frei konfigurierbaren Instrumenten umrahmt.
Kurven nimmt der neue Elfer jetzt noch gieriger
Doch kommen wir zur Kernkompetenz eines jeden 911ers: den Fahreigenschaften. Selbstredend muss der Neue schneller sein als sein Vorgänger. Das schafft der Elfer, der vorerst als Carrera S und Carrera 4S (mit 4x4) startet, zum einen durch die Mehrleistung des Sechszylinder-Biturbo-Boxermotors: Die Power steigt um 30 auf nun 450 PS (530 Nm), womits in 3,7 (4S in 3,6) Sekunden, mit optionalem Sport-Chrono-Paket gar in 3,5 (4S: 3,4) Sekunden auf Tempo 100 geht. Topspeed: 308 (306) km/h.
Wie sich das anfühlt? Nach einem Turbo-Gedenk-Sekundenbruchteil prescht der Elfer unter herrlichem, kehlig heiserem Boxerklang los, als gäbs kein Morgen. Hier haben die Ingenieure auch soundtechnisch tolle Arbeit geleistet. Und nicht nur dort: Mit einem Kniff aus dem Rennsport (weichere Stabis, härtere Federraten) und neu serienmässiger Mischbereifung (20-Zöller vorne, 21er hinten) nimmt der Elfer jetzt nochmals gieriger und präziser Kurven. Das neue 8-Gang-PDK schaltet dabei unter Volllast noch schneller – automatisch oder via Paddels am Sportlenkrad. Und für sicheres Fahren auf nassem oder schneebedecktem Untergrund hat der neue Elfer den weltweit einmaligen Wet-Mode an Bord: Sensoren messen den Strassenzustand, warnen vor Aquaplaning und verbessern Traktion und Stabilität.
Bleibt noch der Preis. Hier packt Porsche happige runde 20'000 Franken gegenüber dem Vorgänger drauf. So startet der Carrera S ab 156'700, der 4S ab 167'100 Franken. Den Basis-Carrera gibts dann ab Sommer ab wohl rund 140'000 Franken.
Frankfurt, 1963: Der Porsche 901 wird als Nachfolger des 356 an der internationalen Automobilausstellung vorgestellt. Sein Konzept: Sechs- statt Vierzylindermotor im Heck, luftgekühlt, Boxerantrieb mit 130 PS. Doch Peugeot macht den Deutschen einen Strich durch die Rechnung. Wegen eines Namensstreits wird der 901 in 911 umbenannt und startet 1964 auf dem Markt – die Weltkarriere beginnt. Bis heute hat Porsche über eine Million Modelle des 911ers verkauft, die Leistung ist von 130 PS auf aktuell bis zu 700 PS gestiegen.
Frankfurt, 1963: Der Porsche 901 wird als Nachfolger des 356 an der internationalen Automobilausstellung vorgestellt. Sein Konzept: Sechs- statt Vierzylindermotor im Heck, luftgekühlt, Boxerantrieb mit 130 PS. Doch Peugeot macht den Deutschen einen Strich durch die Rechnung. Wegen eines Namensstreits wird der 901 in 911 umbenannt und startet 1964 auf dem Markt – die Weltkarriere beginnt. Bis heute hat Porsche über eine Million Modelle des 911ers verkauft, die Leistung ist von 130 PS auf aktuell bis zu 700 PS gestiegen.