Wo zum Geier liegt Paderborn? Sogar einen Flughafen gibts hier, tief im Herzen der norddeutschen Provinz. Warum uns Mercedes ins Nirgendwo zwischen Ruhrpott und Hannover einlädt? Weil sichs trotzdem lohnt wegen dieser drei Buchstaben: AMG! Hierher kommen Urlauber, um im nahen Heilbad Bad Driburg zu relaxen – und Petrolheads, um sich auf der benachbarten Rennstrecke Bilster Berg auszutoben.
Flotter Vierer
Genau das tun wir heute im frischen AMG der gelifteten, vor allem aber technisch überarbeiteten Mercedes C-Klasse. Ein Modell? Ein Quartett: Den Mercedes-AMG C 63 gibts als Limousine, T-Modell (Kombi), Coupé und Cabrio. Fans dürfen unbesorgt sein: AMG hält trotz Downsizing-Trend weiterhin am fetten Vierliter-V8-Biturbo mit 476 (C 63) und 510 PS (C 63 S) fest – als einzige Marke im Segment von Audi RS4, BMW M3 und Co.
Irrer Zug
Die Optikretuschen sehen nur Kenner; innen ändert sich ausser Digitalinstrumenten und mehr Infotainment (mit grösserem Monitor) wenig. Umso mehr zaubern die Schwaben unterm Blech. Ab auf die Rennstrecke! Die sechs Fahrmodi wählen wir neu per Drehregler im Lenkrad – der Porsche-Fahrmodischalter lässt grüssen ... . Auf «Sport» zieht der V8 schon irre, aber der 9-Gang-Automat dreht die Gänge noch nicht voll aus. Modus «Race»: Jetzt gibts kein Halten mehr! Das C 63 S Coupé rauscht unter tollem Brabbeln in 3,9 Sekunden auf Tempo 100. Genial, welche Reserven der Achtender selbst bei über 200 Sachen hat.
Hecker Antrieb
Langsam herantasten: Wagen wir mal, das neu elektronisch gesteuerte Differenzial zu variieren: Die neunstufige Traktionskontrolle regelt die übertragbare Kraft an den Hinterrädern. Wow – noch mehr Spass und Spiel! Nur Obacht: Ohne kundige Hand wirds heikel mit der Power ohne 4x4.
Keine Frage: die C- als AMG bleibt Spitzen-Klasse! Wumms ohne Ende, Fahrspass pur – zum Glück waren wir in Paderborn! Der Haken: Die C 63-Modelle beginnen im Oktober erst ab rund 100'000 Franken.