Das F als Namenszusatz steht bei Toyotas Edeltochter Lexus seit 2008 für Sportlichkeit. Der Buchstabe spielt auf den Fuji Speedway an – der japanischen Rennstrecke, auf der alle F-Modelle entwickelt werden. Neuestes Mitglied der Sportfamilie ist die Oberklasse-Limousine GS F. Statt aber gleich nach Japan zu reisen, konnten wir das mit 4,92 Meter grösste F-Modell auf dem Circuito del Jarama in Spanien fahren.
Aussen tritt der GS F extravagant auf: Riesen-Kühlergrill, grössere Lufteinlässe, seitliche Kiemen und dezenter Heckspoiler. Innen stimmt die Verarbeitung. Beim Materialmix aus Leder, Karbon, Alu und Klavierlack wäre weniger allerdings mehr gewesen. Ein Blick aufs Datenblatt: Fünfliter-V8 mit 477 PS, 0 auf Tempo 100 in 4,6 Sekunden, Spitze 270 km/h. Klingt vielversprechend. Also los!
Mit dem Fahrdynamikschalter auf Sport S+ tritt der GS F herrlich kraftvoll an und dreht locker bis jenseits von 7000 Touren, ehe das 8-Gang-DKG einschreitet oder wir via Wippen schalten. Der durch Lautsprecher verstärkte V8-Sound klingt allerdings sehr synthetisch. Empfehlung: Abschalten. Dafür schalten wir den «Track»-Modus an, der die Antriebsmomente noch optimaler an der Hinterachse verteilt und für spürbar mehr Stabilität sorgt. Erstaunlich, wie handlich sich der GS F dann um Kurven peitschen lässt. Einzig das komfortabel abgestimmte Fahrwerk könnte noch straffer sein. Das können Konkurrenten wie BMW M5 oder Mercedes E63 AMG dank Adaptiv-Fahrwerk besser.
Um aus der Masse herauszustechen, ist der Anfang 2016 ab 99'900 Franken startende GS F aber eine interessante Alternative.