Die Alpine A110 gewann 1971 die Rallye Monte Carlo und 1973 die erste FIA-Rallye-Weltmeisterschaft. Auch als Strassenauto fand die leichte Plastikflunder schnell viele Freunde. Denn sie war kein Hochpreis-Exot, sondern ein Sportwagen für jedermann – obschon der Hecktriebler mit Heckmotor damals nicht einfach zu beherrschen war. Nach weiteren Modellen wie A310, V6 und A610 stellte Renault 1995 die Produktion seiner Alpine-Sportwagen jedoch ein.
Der lange Weg zurück
Es folgten zwar immer wieder Comeback-Versprechungen, aber erst im letzten Jahr machte Renault ernst und lässt die legendäre Alpine A110 wieder aufleben. Mit ähnlichem Konzept wie damals: Leichtbau und Heckantrieb. Im Januar werden die ersten Exemplare der Alpine A110 «Première Edition» (ab 62'000 Fr.) bei uns ausgeliefert – wir sind sie in Südfrankreich bereits gefahren.
Eine Hommage ans Original
Dank Alu-Chassis und Karosserie wiegt der moderne Zweisitzer lediglich 1080 Kilo. Im Vergleich zum Urahn ist der 1,8-Liter-Turbomotor mit 252 PS und 320 Nm vor die Hinterachse gewandert. Zusammen mit dem Tank hinter der Vorderachse ergibt dies eine Massenkonzentration am Fahrzeugschwerpunkt. Das Resultat: der Hecktriebler erlaubt mit 56 Prozent Gewicht auf der Hinterachse erstaunlich hohe Kurventempi – wie wir uns auf schmalen Bergstrassen und später auf der Rennstrecke überzeugen können. Leichtfüssig beschleunigt der nur 4,18 Meter lange und 1,25 Meter flache Franzose in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis zur Spitze von elektronisch abgeregelten 250 km/h.
Neu auch im Alltag
Besonders beeindruckend ist die Fahrwerksabstimmung. «Bewusst nicht bretthart», sagt Alpine-Chef Michael van der Sande, «wir wollten nicht nur ein Freizeitfahrzeug fürs Weekend schaffen, sondern auch ein Spassauto für die Fahrten von Montag bis Freitag ins Büro.» Und das ist Alpine wahrlich gelungen – eine tolle Alternative zu Porsche Cayman, Audi TT & Co!