Mehr Hubraum (2,0 statt 1,6 Liter), zwei geschärfte Turbolader und das gesteigerte maximale Drehmoment von 320 Nm bereits ab 1250/min machen den neuen Mini John Cooper Works zur Rakete. Mit dem manuellen 6-Gang-Getriebe spurtet er in 6,4 Sekunden – mit der neuen 6-Gang-Sport-Automatik (Aufpreis: 2400 Fr.) gar in 6,1 Sekunden – auf Tempo 100 und weiter bis 246 km/h Spitze.
Der Motor hängt extrem gut am Gas, der Klang ist kernig, das Fahrwerk bretthart, die über Lenkradwippen auch manuell zu schaltende Sport-Automatik arbeitet flott und die Brembo-Bremsen sind äusserst standfest. Dennoch stellt sich auf unserer Probefahrt das legendäre und früher oft zitierte Go-Kart-Feeling nicht ein.
Aus drei Gründen: Erstens ist der Mini mit 3,87 Metern Länge, 1,72 Metern Breite und fast 1,3 Tonnen nicht mehr wirklich mini. Zweitens wirken die diversen elektronischen Helfer (Fahrstabilitätssystem DSC, Traktionskontrolle DTC, die als elektronische Sperrfunktion für das Vorderachsdifferenzial wirkende Electronic Differential Lock Control EDLC, Performance Control) auf flotter Kurvenhatz dem einst puristischen Fahrerlebnis entgegen und drittens wirkt die Auslegung der neuesten John Cooper Works-Generation trotz harter Federung und präziser Lenkung nicht derart kompromisslos wie erwartet.
So werden wir den Eindruck nicht los, als hätte Mini seinen Renner trotz mehr Leistung etwas weichgespült, um künftig ein breiteres Publikum als nur absolute Hardcore-Racer anzusprechen. Nicht weichgespült wurde dagegen der Preis. Auch der ist mit 37'900 Franken nicht mehr mini.