Erste Fahrt im Mercedes-AMG GT 4-Türer
Wie heisst du denn?

AMG krönt sein Modellprogramm mit einem 639 PS starken Panamera-Jäger. Doch einen hübschen Namen für ihren Viertürer haben die Schwaben schlicht vergessen.
Publiziert: 28.09.2018 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 12:15 Uhr
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Mercedes-AMG GT 4-Türer
Foto: Werk
Stefan Grundhoff

Wow: 639 PS, 900 Nm, 315 km/h Spitze, 0 auf 100 km/h in kaum mehr als drei Sekunden, jede Menge Hightech und ein Design, das sich sehen lassen kann. Für den Normverbrauch von 11,3 Litern interessiert sich in dieser Liga sowieso niemand. Scheint also, als würde dem 5,05 Meter langen Viertürer die Welt der sportlichen Luxuslimousinen weit offen stehen, wenn er sich auf die Jagd nach Porsche Panamera und Co. macht.

 Mercedes-AMG GT 63S 4-TürerPorsche Panamera Turbo S E-Hybrid
Motor4,0-Liter-V8-Biturbo4,0-Liter-V8-Biturbo und Elektromotor
Leistung639 PS, 900 Nm680 PS, 850 Nm
Antrieb4x44x4
0-100 km/3,2 s3,4 s
Spitze315 km/h310 km/h
L/B/H5,05/1,87/1,45 m5,05/1,94/1,43 m
Gewicht2120 kg2310 kg
Laderaum461 bis 1324 Liter405 bis 1245 Liter
Verbrauch11,3 l/100 km2,9 l/100 km
Preis222'900 Franken245'900 Franken


Die Namensfrage

Nur: Die Verantwortlichen bei Mercedes und der Sporttochter AMG haben vergessen, dem viertürigen Sportler einen rechte Bezeichnung zu geben – in dieser Liga bräuchte es einen wohlklingenden Namen. Aber einfach «4-Türer»? Das funktioniert höchstens in einer wohlklingenden Sprache wie Italienisch («Quattroporte»). Und inzwischen gibts schon 13 Versionen des zweitürigen Pendants AMG GT. Mit dem hat das viertürige Topmodell jedoch ausser dem Triebwerk nicht viel gemein. Fragt man nach dem Grund, wieso sich die Sport-Luxuslimousine alleine per Namensannex 4-Türer von den etablierten Modellen abhebt, gibts nicht viel mehr als ausweichendes Gemurmel ... .

So fährt er sich

Den potenziellen Interessenten dürfte das aber herzlich egal sein. Denn der AMG GT 4-Türer ist optisch wie technisch eine Granate – und beweist es auf der Rennstrecke. Der variable 4x4 hämmert die üppige Motorleistung ohne Gnade in den Asphalt und zwingt die Rennreifen zu sportlichen Höchstleistungen. Lenkung, Bremsen und das stramme Paket von variabler Luftfederung und entsprechender Dämpfung begeistern.

Zwei Schwächen

Zwei Aspekte stören den sonst souveränen Auftritt: Der GT 4-Türer könnte etwas mehr als die überschaubaren vier Liter Hubraum vertragen. So ab 5000 Touren wirkt er leicht bemüht. Störender zeigt sich im Grenzbereich das üppige Gewicht. Der Familienrenner bringt über 2,1 Tonnen auf die Waage – noch ohne das Elektromodul, das wohl später noch stärkere Versionen boosten dürfte.

Der bessere Panamera?

Ein Teil des Gewichts ist der stolzen Luxusausstattung und dem üppigen Platz geschuldet. Neben den vier Insassen bleiben noch 456 Liter Platz im Kofferraum, der sich bis auf 1324 Liter erweitern lässt. Wie schon der AMG GT mit dem 911er einen Porsche im Visier hat, fordert wie erwähnt auch der 4-Türer die Konkurrenz von der anderen Seite Stuttgarts heraus. Dieses Mal ist es der Panamera, und der muss sich trotz der erwähnten Schwächen warm anziehen (siehe Vergleichstabelle oben).

Neben der 639 PS starken Topversion kommt der AMG GT 4-Türer im Dezember übrigens auch mit 367, 435 und 585 PS. Die Preise für die Sportlimousine starten bei 124'900 Franken, für die Topversion sind mindestens 222'900 Franken fällig.

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