Der englische Alltagssportler im Test
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Erste Fahrt im McLaren GT:Der englische Alltagssportler im Test

Erste Fahrt im McLaren GT
Das britische Raumfahrt-Programm

Pure Sportwagen ohne Kompromisse zeichnen die Modelle von McLaren aus. Im Herzen sind sie Rennwagen für die Rundstrecke und nicht für unsere Strassen. Doch mit dem neuen GT zeigen die Briten, dass sie auch anders können.
Publiziert: 20.09.2019 um 16:33 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2020 um 15:19 Uhr
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Mit dem GT lanciert McLaren erstmals einen eher auf Komfort ausgelegten Gran Turismo.
Foto: Werk
Martin A. Bartholdi

Aus dem Weltall auf die Strasse! Im neuen GT setzt McLaren eine Technologie ein, auf die die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa auch bei Raumanzügen vertraut. Was im All das Leben der Astronauten schützt, soll auf der Strasse allerdings vor allem gut aussehen.

McLaren GT «Luxe»

Motor: 4.0-V8-Biturbobenziner, 620 PS (456 kW), 630 Nm@5500–6500/min, 8-Gang-Automat (Doppelkupplung), Heckantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 3,2 s, 0-200 km/h in 9,0 s Spitze 326 km/h
Masse: L/B/H = 4,68/2,05/1,22 m, 1530 kg, Kofferraum Front/Heck 150/420 l
Verbrauch: 11,9 l/100 km, 270 g CO2/km, Energie G
Preis: ab 220'660 Fr.

Motor: 4.0-V8-Biturbobenziner, 620 PS (456 kW), 630 Nm@5500–6500/min, 8-Gang-Automat (Doppelkupplung), Heckantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 3,2 s, 0-200 km/h in 9,0 s Spitze 326 km/h
Masse: L/B/H = 4,68/2,05/1,22 m, 1530 kg, Kofferraum Front/Heck 150/420 l
Verbrauch: 11,9 l/100 km, 270 g CO2/km, Energie G
Preis: ab 220'660 Fr.

Das Material mit dem Namen «SuperFabric» verkleidet im McLaren den Laderaum. Weil dieses innovative Gewebe mit verstärkte Schutzplättchen durchzogen ist, soll es gegen Flecken, Schnitte, Kerben und Schürfungen schützen und den Boden des Gepäckabteils möglichst lange schön aussehen lassen. Und das ist wichtig, weil der Laderaum unter der gläsernen Heckklappe immer zu sehen ist.

Dieser McLaren lädt

Aber nicht nur wegen dieser Technologie und der fast vollständig verglasten Kuppel ist der neue GT sozusagen das neue britische Raumfahrt-Programm. Er bietet auch mehr Raum als andere McLaren. Das Cockpit schmiegt sich weniger eng um Fahrer und Beifahrer. Und im 420 Liter grossen Gepäckraum hinter dem Fahrer – Wahnsinn für einen Sportwagen – haben ein Golfbag oder zwei paar Ski Platz!

Obwohl das Gepäck direkt über dem Motor und der bis zu 900 Grad heissen Abgasanlage liegt, wirds dort nicht wärmer als 40 Grad. Dafür sorgt neben speziellen Dämm-Materialien ein Luftkanal, in dem sich die Luft auch im Stand bewegt. Dadurch wird die Hitze fortlaufend weggeführt.

Gezähmter Brite

Das verrät schon: Der neue GT kann nicht nur laden, sondern auch fahren. Um ein echter Gran Turismo zu sein, ist er allerdings ein gezähmter McLaren. Schon optisch wirkt der GT weniger aggressiv wie ein Senna oder 720S. Der V8-Biturbo schreit seine 620 PS (456 kW) nicht so ungehemmt kreischend in die Welt hinaus wie seine Kollegen, überzeugt aber trotzdem mit kernigem Klang.

Dazu ist das Fahrwerk komfortabler abgestimmt und verfügt erstmals bei McLaren über proaktive Dämpfer, um Unebenheiten auf der Strasse auszubügeln. Mehr Bodenfreiheit und bessere Übersicht sorgen ebenfalls für mehr Alltagstauglichkeit.

Die McLaren-Gene

Aber das ist alles vergessen, sobald wir das Gaspedal durchtreten. 630 Nm gehen direkt auf die Hinterräder und katapultieren den GT in 3,2 Sekunden auf Tempo 100, in neun Sekunden auf 200 und weiter bis zur Spitze von 326 km/h. Die Beschleunigung drückt uns in die bequemen Sportsitze und ist wie bei allen McLarens atemberaubend.

Der GT sticht präzise in Kurven und zieht wie auf Schienen durch. Nur die Bremse müssen wir sehr weit durchtreten, bis sie richtig greift. Das ist noch eher Rennstrecke als Alltag. Unterm Strich ist eben auch der etwas gezähmte GT ein waschechter McLaren – leider auch beim Preis ab etwa 220'660 Franken.

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