Lange liessen sie Tesla gewähren. Nun schlagen die renommierten Autohersteller zurück. Jaguar macht den Anfang und lanciert nächsten Monat mit dem I-Pace sein erstes, rein elektrisches Modell. Weitere Hersteller wie Audi (e-Tron) oder Mercedes (EQC) folgen bald.
Obwohl die Entwicklung des Jaguar I-Pace auf einem weissen Blatt Papier begann (heute eine Seltenheit), dauerte es nur vier Jahre bis zum fertigen Produkt. Und dieses kann sich sehen lassen: Elegante Karosserie, bis zu 22 Zoll grosse Räder und langer Radstand mit ordentlich Bodenfreiheit – kurz ein trendiger Crossover. «Die im Fahrzeugboden verbauten Akkus und die an jeder Achse mit integrierten Antriebswellen verbauten Elektromotoren erlaubten uns dieses dynamische Design», erklärt der Projektverantwortliche Wolfgang Ziebart.
Vorteil: Platzverhältnisse wie in der noblen XJ-Limousine bei deutlich kompakteren Dimensionen. Dazu eine ideale Gewichtverteilung und ein niedriger Fahrzeug-Schwerpunkt – prima für die Fahrdynamik.
Grosser Akku für grosse Reichweite
Wichtig im Prestige-Duell gegen Tesla: Der 90 kWh-Akku und die zwei E-Motoren des I-Pace generieren 400 PS und 696 Nm (0-100 km/h in 4,8 s, Spitze 200 km/h) und bieten gemäss strengerem WLTP-Messzyklus eine Reichweite von bis zu 480 Kilometern.
Was bei der ersten Probefahrt am meisten verblüffte: die Vielseitigkeit des I-Pace. Fast wie ein Land Rover klettert der Elektro-4x4 steilste Offroadpisten hoch und watet bis 50 cm Tiefe durchs Wasser. Dennoch fährt er sich auf der Rennstrecke dank kaum schwankender Karosserie und viel Drehmoment wie ein richtiger Jaguar-Sportwagen.
Stolzer Preis
Wie das Model X von Tesla hat auch der Jaguar I-Pace mit 82'800 Franken einen stolzen Preis. Obwohl das erste Kontingent von 80 Fahrzeugen für die Schweiz bereits ausverkauft ist, dürfte es beim in Graz (A) bei Magna Steyr gebauten I-Pace aber nicht zu jahrelangen Wartezeiten wie beim Tesla Model 3 kommen.