Werden sie jetzt grössenwahnsinnig bei der VW-Tochter Skoda? Scala heisst der Nachfolger des Billig-Kleinwagen Rapid. Und der Scala ist mit 4,36 Meter ganze zehn Zentimeter länger als der Kompakt-Klassenmassstab VW Golf. So schafft der Scala massig Raum auf Rückbank und im Kofferraum (467-1410 l) und will mit dem «Octavia-Rezept» (der Octavia ist technisch ein Kompakter, aber streckt sich zur Mittelklasse) eine Klasse tiefer nicht nur VW, sondern auch andere Kompaktkonkurrenten wie Hyundai i30 oder Renault Mégane ärgern.
Style statt Langeweile
Auf diese Art tanzen die Tschechen mit ihren Modellen im Vergleich zur Konkurrenz zumindest längenmässig immer etwas aus der Reihe. Übermässigen Mut legte Skoda aber punkto Design dabei nie an den Tag: immer etwas zurückhaltend, nie ausgeflippt. Das ändert sich spätestens mit dem stylischen Scala: viele Ähnlichkeiten mit der scharfen Studie Vision RS, nur mit Türgriffen und ohne fette Spoiler und Riesenreifen. Und endlich ein Cockpit, das nicht angestaubt wirkt: neues Infotainmentsystem mit 6,5- bis 9,2-Zoll-Touchscreens, Digitalinstrumente, Vollvernetzung und neueste Assistenten.
Moderner – und teurer
Bei den Motoren stehen zum Start im Mai 2019 zwei Benziner – ein 1,0-TSI-Dreizylinder (95 und 115 PS), ein 1,5-Liter-Vierzylinder (150 PS) sowie ab Ende 2019 ein Gasantrieb – zur Wahl. BLICK durfte den Scala als 1.5 TSI vor zwei Monaten bereits probefahren. Unser Eindruck: sehr laufruhig, viel Kraft, feine Lenkung, mag Kurven, tut aber nie weh. Der Rapid-Nachfolger ist typisch Skoda, wird im Vergleich zum Vorgänger Rapid (ab 16'560 Fr.) aber ausser moderner (z.B. optionales Verstellfahrwerk) wohl auch teurer. Wie viel, darüber schweigen sich die Tschechen noch aus. Wir tippen mal, dass der Scala bei rund 20'000 Franken und damit leicht unter dem aktuellen Golf starten wird.