Elektro-Offensive
Skoda bald unter Strom

Skoda surft seit Jahren auf der Erfolgswelle. Einzig beim Thema alternative Antriebe haben die Tschechen wenig zu bieten. Das ändert sich nun aber: Der erste Elektro-Skoda startet Ende 2020, und bis 2025 soll mehr als ein Viertel der ganzen Modellpalette elektrifiziert sein.
Publiziert: 09.04.2017 um 23:51 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:17 Uhr
Skoda präsentiert Ende April an der Auto China in Shanghai mit dem Vision E eine seriennahe Studie seines ersten Elektromodells.
Foto: Werk
Stefan Grundhoff

Zufriedene Gesichter bei Skoda: Weltweit verkaufte die tschechische VW-Konzerntochter alleine 2016 mehr als 1,1 Millionen Fahrzeuge – und das noch ohne den seit Anfang März erhältlichen SUV Kodiaq. «Wir starten eine SUV-Offensive», kündigt der Skoda-Vorstandsvorsitzende Bernhard Maier an, «und auch bei Digitalisierung und Elektroantrieb starten wir durch.» So feiert im Herbst an der Frankfurter IAA die Neuauflage des Skoda Yeti Weltpremiere. Sie wird die SUV-Verkäufe bei Skoda weiter anheizen, und so scheinen bald 1,5 Millionen Skoda-Verkäufe pro Jahr durchaus realistisch.

Skoda-Chef Bernhard Maier kündigt neben der SUV-Offensive auch eine Digitalisierungs- und Elektro-Offensive an.
Foto: Werk

Elektrisierende Premiere

Doch der neue Yeti ist neben einem deutlichen Fortschritt bei Vernetzung und Digitalisierung nur ein kleiner Schritt. Nächste Woche, an der Auto China in Shanghai, enthüllt Skoda mit dem «Vision E» eine realitätsnahe Studie eines elektrischen SUV. Der ist mit 4,65 Metern nur etwas kürzer als der aktuelle Kodiaq, verzichtet aber wegen der stark abfallenden Dachlinie auf eine dritte Sitzreihe.

«Für uns ist er kein echter SUV, sondern eher ein Crossover, ein CUV, mit skulpturalen Formen und neuer Dreidimensionalität – gerade an den Flanken», erklärt Designer Marko Jertic wortreich. «Es gibt vorne den typischen Skoda-Powerdome. Ohne den Verbrennungsmotor können wir in der Front weitgehend auf Lufteinlässe verzichten.» Der Vision E ist dabei von vorne und hinten zweifelsfrei als Skoda zu erkennen. Ob es die langen LED-Lichtbahnen in der Front und die in Kristalloptik ausgeführten Heckleuchten in die Serie schaffen, darf jedoch bezweifelt werden.

Der Elektro-SUV-Studie Vision E soll dank des Powerdome deutlich als Skoda erkennbar sein.
Foto: Werk

Ein Hecktriebler!

Technisch basiert der Vision E auf dem jüngst von VW eingeführten modularen Elektrobaukasten MEB, bei dem Spur und Radstand weitgehend variabel sind. «Derzeit arbeiten wir im Konzern mit zwei Radständen», verrät Skoda-Produktmanager Guido Haak: «Der des Vision E liegt bei rund drei Metern.» Die Serienversion des ersten hauseigenen Elektromodells wird über eine elektrische Hinterachse angetrieben. Die Leistung von 306 PS reicht für eine Spitze von 180 km/h. Optional gibts 4x4 mit zwei Elektromotoren vorne und hinten.

Im Gegensatz zum Kodiaq hat der 306 PS starke Stromer ein coupéförmiges Heck, weshalb er 2020 nur als Fünfsitzer kommt.
Foto: Werk

Wie bei allen MEB-Fahrzeugen befinden sich die Akkus zwischen den beiden Achsen im Unterboden. «So können wir einen flachen Boden realisieren. Das gibt uns neue Möglichkeiten bezüglich Innenraumgestaltung und autonomem Fahren», erklärt Vorstandschef Maier und verspricht: «Die maximale Reichweite des Vision E wird bei 500 Kilometern liegen.» Auf die Serienversion des Vision E sollen bis 2025 vier weitere rein elektrische Skoda-Modelle folgen. Die geplanten Verkaufsziele sind ambitioniert. Erwarten die Tschechen bis 2020 einen eigenen Anteil von acht Prozent seitens ihrer alternativen Antriebe, sollen es bis 2025 in Europa 25 Prozent und in China gar 30 Prozent werden.

1/4
Noch bevor das erste E-Mobil von Skoda in Serie geht, lancieren die Tschechen 2019 den Superb mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Etwas spät, meinen Experten, vor allem mit Wissen um die geplante Elektro-Offensive von Skoda.
Foto: Werk

Er stromert selbst

Mit dem Vision E macht Skoda auch einen grossen Schritt Richtung autonomes Fahren. Gemäss Level 3 des autonomen Fahrens (siehe Box) soll der E-Skoda unter anderem selbständig im Stau fahren, per Autopilot Strecken auf Autobahnen zurücklegen, überholen, freie Parkplätze suchen sowie allein ein- und ausparken.

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Die Level der Automation

Experten sprechen von automatisiertem Fahren – weil erst die höchste Stufe (Level 5) der Automatisierung im Wortsinne autonom ist. Und unterscheiden dabei folgende Stufen:

Level 0

Nicht automatisiert: Nur der Fahrer fährt. Systeme warnen, greifen aber nicht ein.

Level 1

Assistiert: Fahrer fährt, aber Einzelsysteme (etwa Radartempomat) unterstützen.

Level 2

Teilautomatisiert: Auto fährt, vom Fahrer stets überwacht, teils selbst. Gibts seit 2013.

Level 3

Bedingt automatisiert: Auto fährt zeitweise, Fahrer übernimmt nach Vorwarnung. Ab 2020.

Level 4

Hochautomatisiert: Auto fährt Teilstrecken (z.B. Autobahn) selbst, andere der Fahrer.

Level 5

Vollautomatisiert: Das Auto kann autonom ohne Fahrer fahren. Nicht vor 2030.

Experten sprechen von automatisiertem Fahren – weil erst die höchste Stufe (Level 5) der Automatisierung im Wortsinne autonom ist. Und unterscheiden dabei folgende Stufen:

Level 0

Nicht automatisiert: Nur der Fahrer fährt. Systeme warnen, greifen aber nicht ein.

Level 1

Assistiert: Fahrer fährt, aber Einzelsysteme (etwa Radartempomat) unterstützen.

Level 2

Teilautomatisiert: Auto fährt, vom Fahrer stets überwacht, teils selbst. Gibts seit 2013.

Level 3

Bedingt automatisiert: Auto fährt zeitweise, Fahrer übernimmt nach Vorwarnung. Ab 2020.

Level 4

Hochautomatisiert: Auto fährt Teilstrecken (z.B. Autobahn) selbst, andere der Fahrer.

Level 5

Vollautomatisiert: Das Auto kann autonom ohne Fahrer fahren. Nicht vor 2030.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?