Diese Autobauer profitieren von der Corona-Krise
VW und BMW topp, Fiat am Boden

Die Corona-Pandemie hat die Autoindustrie schwer getroffen. Weltweit stand die Produktion still, die Verkaufszahlen sind im Keller. Doch auch in harten Zeiten gibts Hersteller, die glimpflicher durch die Krise kommen als andere.
Publiziert: 18.06.2020 um 04:17 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2020 um 22:39 Uhr
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So langsam befreit sich die Autoindustrie aus dem Infektions-Klammergriff des Coronavirus. Die Verkaufszahlen bewegen sich aber noch lange nicht auf Vor-Corona-Niveau.
Foto: werk
Wolfgang Gomoll

So langsam befreit sich die Schutzmaskenwelt aus dem Tröpfchen-Infektions-Klammergriff des Coronavirus. Die Autoproduktionen und damit auch der Verkauf nehmen langsam wieder Fahrt auf. Noch befindet man sich absatzmässig zwar weit entfernt vom Vor-Corona-Niveau. Dennoch zeichnet sich ab, dass bislang jene Hersteller auf die Gewinnerstrasse einbiegen, die ein breites SUV-Portfolio anbieten können. «Denn kein anderes Fahrzeugsegment erholt sich weltweit schneller», sagt Andreas Radics von der Strategieberatung Berylls.

Der anhaltende SUV-Trend setzt die Hersteller jedoch unter Druck. «Damit der SUV-Boom die Hersteller nicht in den Dschungel der CO2-Strafzahlungen führt, sind Ideen gefordert, die über weitere Karosserievarianten hinausgehen», so Radics. «Nur wenn konsequent emissionsfreie Antriebsformen entwickelt werden, bleiben SUVs auch künftig profitabel und lassen die ewige Diskussion um ihre Umweltverträglichkeit verstummen.» Radics ist deshalb überzeugt, dass der Renditedruck enorm wächst und ertragsschwache Modelle nun noch schneller eingestellt werden – siehe den Kahlschlag, den Renault und Nissan letzten Monat verkündet haben (BLICK berichtete).

VW und BMW top, PSA und FCA flopp

Ein Blick auf die Marktanteile in Europa zeigt: Alle Volkswagen-Marken legen zusammen um 3,8 auf 28,9 Prozent zu. Auch BMW schlägt sich mit einem Plus von 2,5 auf 8,8 Prozent beachtlich. Mercedes verzeichnet ein Plus von 0,1 Prozent, bei Tochter Smart allerdings ein Rückgang um 0,7 Prozent.

Ebenfalls weniger gut siehts beim PSA-Konzern aus, dessen Marken Citroën, DS, Peugeot und Opel zuletzt total 3,1 Prozent Marktanteil verloren und europaweit noch auf 13,2 Prozent kommen. Ebenfalls wenig erfreulich die Lage bei der FCA-Group: Bei den Marken Fiat, Jeep und Chrysler sackte der Marktanteil um 2,9 auf noch 3,7 Prozent ab.

Klatsche für Tesla in den USA

In Amerika scheint die Corona-Talsohle dagegen bereits im April durchschritten. Chris Hopsen von den IHS Markit Analysten rechnet für dieses Jahr mit 12,7 Millionen verkaufter Autos. Noch im April gingen die Experten lediglich von 8,6 Millionen verkaufter Light Vehicles aus. Interessant: Schrumpften im Mai die Verkäufe über alle Fahrzeugsegmente in den USA um happige 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, verloren die SUVs dagegen «nur» 23 Prozent. Im Mai erreichten in Amerika die SUV- und Pickup-Zulassungen einen Marktanteil von 77,2 Prozent!

Zu den erfolgreichen Modellen dort gehören neben den einheimischen Cadillac XT6, Jeep Gladiator und den Ford Modellen F-150, Ranger und Explorer auch der Audi Q3. Eine Klatsche auf dem Heimmarkt gabs dagegen für Teslas Model X: Es verzeichnete im Vergleich zum Mai 2019 ein Minus von 50 Prozent!

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