Modellreihenleiter Jochen Brüning muss schmunzeln, als er die Liste der Fahrzeug-Assistenzsystemene des neuen VW Touareg an die Wand projizierte. «Ich habe hier nur die wichtigsten Systeme aufgelistet», entschuldigt er sich, «ich möchte Sie nicht mit einem stundenlangen Vortrag langweilen.» Das nennt sich dann «Kurzpräsentation»: Schon die Zusammenfassung füllt noch eine ganze A4-Seite. Und das – wohlgemerkt – für einen Volkswagen – und nicht etwa für den Porsche Cayenne oder Bentley Bentayga, mit denen sich der neue Touareg die Plattform teilt.
So viel wie noch nie
«Wir bieten für die dritte Touareg-Generation», so Brüning stolz, «das grösste Spektrum an Assistenz-, Fahrdynamik- und Komfortsystemen, das jemals in einen Volkswagen integriert wurde.» Nightvision erkennt per Wärmebildkamera Personen und grössere Tiere in der Dunkelheit und zeigt diese speziell hervorgehoben im Display an – dies hat GM freilich schon seit Jahren. Stau- und Baustellenassistent und Kreuzungsassistent sind nebst den längst bekannten Abstands-, Spurhalte- und Parkassistenten nur einige der Systeme, die für den Fahrer meist unbemerkt im Hintergrund arbeiten, das Reisen im Touareg aber sicherer und komfortabler machen. Wenn man all diese meist gegen Aufpreis erhältlichen Assistenzpakete dann auch bestellt.
Wirkt kleiner als er ist
Eine empfehlenswerte, weil jederzeit spürbare Option ist die Allradlenkung – ein Novum bei VW. Sie reduziert den Wendekreis des Touareg um einen Meter und macht beim Rangieren und Parken dank bis zu fünf Grad gegenlenkenden Hinterrädern den 4,90 Meter langen und fast zwei Meter breiten Koloss fast so handlich wie einen VW Golf. Bei Tempi über 37 km/h lenken die Hinterräder automatisch in die selbe Richtung wie die vorderen und stabilisieren so den 2,2 Tonnen schweren Allradler in flott gefahrenen Kurven oder bei abrupten Spurwechseln spürbar – besonders effizient natürlich in Verbindung mit der ebenfalls neu entwickelten dynamischen 48-Volt-Wankstabilisierung sowie der aktiven Luftfederung.
Grosser Touchscreen
Wortwörtlich ganz grosses Kino ist das Cockpit des neuen Touareg. Im Blickwinkel des Fahrers, auf einem 12-Zoll grossen Display, lassen sich wie bereits in anderen Konzernmodellen die voll digitalen Anzeigen nach eigenem Geschmack konfigurieren. Daneben gibts als zentrale Eingabe-Einheit und quasi interaktive Schnittstelle für die Informationen und Einstellungen aller wesentlichen Komfort-, Assistenz- und Infotainmentsysteme einen noch grösseren 15-Zoll-Curved-Touchscreen, der je nach Ausstattungslinie (Atmosphere, Elegance oder R-Line) in heimeliges Eschenholz oder sportlichen Metalllook eingebettet ist.
Verschiedene Motoren zur Auswahl
Die Motorenpalette des neuen Touareg ist zum Verkaufsstart ab Mitte Juni mit zwei Dreiliter-V6-Dieselmotoren (231 und 286 PS) noch überschaubar. Ein Dreiliter-V6-Benziner (340 PS) folgt im Herbst, später ein Vierliter-V8-Diesel (421 PS). Eine Plug-in-Hybridvariante dagegen ist vorerst nur für China vorgesehen. Die Preise starten ab 69'900 bzw. 80'400 Franken.