Heute starten in Lima (Peru) 341 Fahrzeuge zur härtesten Marathon-Rallye weltweit. Via La Paz (Bolivien) führt die 40. «Dakar» bis am 20. Januar in 14 Etappen und nicht weniger als 8793 Kilometern zum Ziel in Córdoba (Argentinien). Das Rennen nehmen 92 Autos, 142 Töffs, 50 Quads, 44 LKWs und 13 sogenannte SxS (= Golfwägelchen ähnliche 4x4-Offroader) in Angriff. Unter den 525 Teilnehmern aus 54 Ländern sind auch die zwei Schweizer Navigatoren Steven Griener und Eugénie Decré.
Die Gejagten
Wie schon im Vorjahr dürfte «Mister Dakar», Stéphane Peterhansel, auf seinem Peugeot 3008DKR Maxi mit 340 PS starkem 3,0-Liter-V6-Biturbo-Dieselmotor der grosse Gejagte sein. Der Wahlschweizer und 13-fache Dakar-Gewinner freut sich auf die Rückkehr nach Peru mit den steilen Sanddünen, bitterkalten Nächten und brütend heissen Tagen: «Das Gelände ist sehr interessant, viel Wüste – ein bisschen wie in Afrika.» Peterhansels grösste Rivalen im Kampf um den Gesamtsieg kommen wohl wieder aus dem eigenen Lager. Denn Peugeot startete – wie beim Dreifach-Triumph von 2017 – neben Peterhansel mit den Routiniers Carlos Sainz, Cyril Depres und Sébastien Loeb zur letzten Dakar-Rallye.
Teamchef Bruno Famin erklärt: «Wir hoffen, dass wir unsere einzigartige Rallye-Raid-Kampagne bei der Dakar mit einem Ausrufezeichen abschliessen können!» Schlüssel zum Erfolg dürften dabei die Renntage in extremer Höhe sein. Konzentrationsschwierigkeiten, aber auch dramatische Wetteränderungen können hier den Unterschied ausmachen. Und wer den Höllenritt durch die Anden überstanden hat, muss sich in Argentinien immer noch auf den anspruchsvollen Routen rund um Salta, Belén und Chilecito bewähren.
Japanischer Jäger
«Ich komme immer zur Dakar um zu gewinnen», unterstreicht der Toyota-Fahrer und zweifache Sieger (2011 und 2015) Nasser Al-Attiyah seine Ambitionen. «Toyota zum ersten Erfolg bei der Dakar zu verhelfen, wäre ein Karriere-Highlight für mich.» Für einen Dakar-Sieg setzt Toyota mit Giniel de Villiers (Sieger 2009) und Bernhard Ten Brinke auf zwei weitere routinierte Fahrer und einen total umgebauten Hilux.
Ein neues Chassis erlaubt zwölf Prozent mehr Federweg, was die konzeptionellen Nachteile zu einem Buggy ausgleichen soll. Und durch die Platzierung des V8-Saugers mit seinem grösseren Air-Restriktor (38 mm) und 390 PS direkt hinter den Vorderrädern hat sich auch der Schwerpunkt des Toyotas entscheidend verändert. «Der Hilux fühlt sich schnell und gut ausbalanciert an», erklärt de Villiers, «und durch die neue Sitzposition habe ich eine noch bessere Übersicht, was entscheidend sein kann.»
Zwei Mini-Wege
Spannend die Mischung bei Mini: Das X-Raid-Team tritt einerseits mit den seit 15 Jahren bewährten und laufend optimierten 4x4-Rallye-Minis an, anderseits aber auch mit einem von 45 Ingenieuren komplett neu aufgebauten Hecktriebler-Buggy! Beide Konzepte werden von einem neuen Sechszylinder-Diesel befeuert. Team-Chef Sven Quandt verrät: «Unser Ziel ist das Podium. Egal, ob mit dem Buggy oder dem Rallye-Mini, der übrigens 102 Kilo leichter wurde und dank Reglementsanpassungen nun über mehr Federweg (280 mm) verfügt.» Mikko Hirvonen, Yazeed-Al Rajhi sowie Bryce Menzies, der letztes Jahr fünf Tage vor seinem Dakar-Debüt Forfait geben musste, gehen mit dem Buggy auf die Löwenjagd.
Der erfahrene Hirvonen: «Ich bin vor allem vom Fahrverhalten auf holprigen Strecken beeindruckt. Ich musste den Fahrstil gegenüber dem 4x4 zwar komplett umstellen. Aber es ist unglaublich, mit wie viel Speed ich über Bodenwellen donnern kann. Dafür ist der Buggy in Kurven nicht so präzise.» Aber auch Nani Roma (Sieger 2014), Jakub Przygoński, Boris Garafulic und Orlando Terranova rechnen sich mit ihren 4x4-Mini gute Chancen aus. «Die Zuverlässigkeit ist geblieben, das Fahrgefühl und Bremsverhalten haben sich verbessert», verrät Terranova.
Die Laster
Während bei den Autos wieder ein packender Dreikampf zwischen den Teams von Peugeot, Toyota und Mini um die Rallye-Marathon-Krone erwartet wird, dürfte bei den LKWs der Sieger wohl erneut aus den Reihen der Kamaz-Trucks kommen. Doch Fehler der jungen russischen Fahrer Eduard Nikolaev, Airat Mardeev und Dimitry Sotnikov könnten für eine Überraschung sorgen – vielleicht gar durch den argentinischen Lokalmatador Federico Villagra auf Iveco.
Die 40. Dakar-Rallye führt durch drei Länder (Peru, Bolivien und Argentinien). Während 14 Etappen – davon fünf über 3000 m. ü. M. – legen die Teilnehmer total 8793 Kilometer zurück (4329 km als gezeitete Wertungsprüfungen). 70 TV-Stationen sowie 1460 Journalisten aus 32 Nationen liefern rund 1200 Stunden Bildmaterial und Infos in die Wohnzimmer weltweit. Für die 341 Rennteilnehmer und vier Millionen erwarteten Zuschauer sorgen über 20'000 Polizisten und Militärs entlang der Strecke für Sicherheit. Immer mehr Fans folgen dem Geschehen an der Dakar aber auch via Facebook (2,3 Mio), App (6,6 Mio) und Internet (9,8 Mio).
Die 40. Dakar-Rallye führt durch drei Länder (Peru, Bolivien und Argentinien). Während 14 Etappen – davon fünf über 3000 m. ü. M. – legen die Teilnehmer total 8793 Kilometer zurück (4329 km als gezeitete Wertungsprüfungen). 70 TV-Stationen sowie 1460 Journalisten aus 32 Nationen liefern rund 1200 Stunden Bildmaterial und Infos in die Wohnzimmer weltweit. Für die 341 Rennteilnehmer und vier Millionen erwarteten Zuschauer sorgen über 20'000 Polizisten und Militärs entlang der Strecke für Sicherheit. Immer mehr Fans folgen dem Geschehen an der Dakar aber auch via Facebook (2,3 Mio), App (6,6 Mio) und Internet (9,8 Mio).