Der Land Rover Defender ist eine Art Sackmesser auf Rädern – und in der Schweiz genauso beliebt. Mit Modifikationen lief der Alu-Uropa seit 1948 über 67 Jahre und in über zwei Millionen Exemplaren vom Band, bis ihm 2015 verschärfte Fussgängerschutz-Vorschriften den Garaus machten. Nach vier Jahren erscheint jetzt endlich die neue Generation. Voll vernetzt, mit Turbomotoren, futuristischem Innenraum und sogar Armlehnen im Interieur. Und mit diesen neun pfiffigen Details, die uns das Leben in der Wildnis einfacher machen – manche leider nur gegen Aufpreis.
Aussenbox
Optional lässt sich an der hinteren Seitenscheibe eine verschliessbare Box ordern. Wenns regnet, hält sie den Ersatz-Pulli trocken; legt man nach dem Raften einen nassen Neopren-Anzug rein, zieht man einen Stöpsel, und das Wasser kann ablaufen. Auch praktisch für gebrauchte Wandersocken oder nicht ganz frischen Fisch.
Dachzelt
In Fahrt verträgt der Defender mit seiner ultrastabilen Alu-Karosserie bis zu 168 Kilogramm Last auf dem Dach – im Stand sind es sogar 300 Kilogramm. Genug Spielraum, damit die ganze Familie im gegen Aufpreis lieferbaren Dachzelt nächtigen kann. Da kommt dann auch der Grizzly nicht dran.
Leiter
Und wie kommt man rauf aufs Dach? Per Klappleiter an der hinteren Seitenscheibe. Sie wird fest an vier Punkten in der Karosserie verankert, kann aber auch nachträglich noch montiert oder auch wieder abgenommen werden. Praktisch zum Beladen des Dachträgers.
Luftpumpe
Alle Reifen platt? Das muss nicht sein. Die optionale bordeigene Luftpumpe hat genug Leistung, um vier Pneus wieder prall zu pusten. Alternativ pumpt sie auch Luftmatratze oder Gummiboot auf.
Mini-Dusche
Für uns reichts nicht, aber die Gummistiefel oder das Kochgeschirr kann man per zugekauftem Wassersack mit angeschlossenem Sprühkopf reinigen. Wasser einfüllen, dann wie bei der Fahrradpumpe kräftig den Pumphebel rauf und runter bewegen und «Wasser Marsch!».
Mittelsitz
Statt der durchdachten Mittelkonsole mit UBS-Anschlüssen, Platz für mehrere Literflaschen Wasser, Handy-Ladeschale und Mega-Stauraum gibts alternativ auch einen dritten Sitz zwischen den Vordersitzen. Statt störender Konsole kann man dann vorne durchrutschen und zumindest für Kurzstrecken einigermassen sitzen. Nicht genutzt, legt man ihn um und hat dann ebenfalls alle USB-Buchsen und zwei grosse Getränkehalter.
Seilwinde
Stecken geblieben? Aber doch nicht mit einem Defender. Wenn doch, kann man sich mit der optionalen Seilwinde befreien. Die schafft 4,5 Tonnen Last, und ihr Seil ist 45 Meter lang. Einfach um den nächsten Baum schlingen, und der Offroader zieht sich selbst aus dem Sumpf.
Selbstheilender Lack
Wenn der Lack nach der Tour durchs Unterholz verkratzt ist, stellt man den Defender einfach in die Sonne: Die Farbe ist mit einer matten, durchsichtigen Schutzfolie geschützt. Wird sie verletzt, schliessen sich die Kratzer unter Sonneneinstrahlung wieder und verschwinden. Schade: Die unverwundbare Folie gibts nicht zu jeder Lackfarbe.
Schnorchel
Statt durch den Frontgrill saugen die Defender-Motoren die nötige Luft von der Seite an, weils da sauberer ist. Und unter Wasser? Dann schnorchelt der Offroader wie wir in der Südsee: Der seitliche Einlass lässt sich mit einem Ansaugrohr versehen, das an der Dachkante Verbrennungsluft atmet, ohne abzusaufen.