Citroën e-Jumpy, Opel Vivaro-e und Peugeot e-Expert
Bald kommen unsere Päckli elektrisch

Nach dem Opel Vivaro-e setzt jetzt Citroëns e-Jumpy die Kastenwagen-Flotten unter Strom. Der Peugeot e-Expert soll im zweiten Halbjahr folgen. Besonders punkto Reichweite kann das PSA-Konzerntrio überzeugen.
Publiziert: 25.05.2020 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 27.10.2020 um 10:50 Uhr
1/16
Nach dem Opel Vivaro-e setzt jetzt Citroëns e-Jumpy die Kastenwagenflotte unter Strom.
Foto: zVg
Wolfgang Gomoll

Eines ist Käufern von E-Autos besonders wichtig: Reichweite. Hier punktet der neue Citroën e-Jumpy – und mit ihm die baugleichen Konzernbrüder Opel Vivaro-e und Peugeot e-Expert. Wählt man die grössere 75 kWh-Batterie, soll der elektrifizierte Kastenwagen 330 Kilometer weit kommen – das kann sich sehen lassen. Mit der 50-kWh-Variante sind es immer noch 230 Kilometer.

Punkto Leistung und Spitze muss sich der für Lieferdienste und Transporteure konstruierte e-Jumpy ebenfalls nicht verstecken: 100 kW (136 PS) und 260 Nm Drehmoment sorgen für zügigen Antritt und autobahntaugliches Tempo (Spitze 130 km/h). Interessante Randnotiz: Bei Reichweite und Leistungsdaten lässt der Franzose sein deutsches Pendant aus dem VW-Konzern hinter sich: Der VW Abt e-Caddy schafft 160 Kilometer und mit 113 PS auch nur 90 km/h Spitze.

Fast 1,3 Tonnen Last

Die maximal 130 km/h des E-Jumpy werden übrigens in allen drei Fahrmodi erreicht: Bei Eco werden Verbraucher wie die Klimaanlage und die Kraft des Motors gebremst. Normal stellt den besten Kompromiss aus Reichweite und Leistung dar. Und Power holt alles aus dem Antrieb heraus. Das geht zwar definitiv auf Kosten der Reichweite, kann vor allem bei einer schweren Fracht aber hilfreich sein. Denn immerhin kann der e-Jumpy eine Nutzlast von bis zu 1'275 Kilo stemmen und dank der Anhängerkupplung eine Tonne ziehen.

Den Citroen e-Jumpy gibt es in drei Längen. Neu im Bunde ist die Version XS (4,60 m), die ein Ladevolumen von bis zu 4,6 Kubikmetern hat. In mittlerer Grösse XM misst der e-Jumpy 4,95 Meter (5,8 Kubikmeter), und wenn man sich für die Maxi-Version XL entscheidet, sind es 5,30 Meter. Dann wächst das Volumen auf 6,6 Kubikmeter. Allen Varianten gemein ist dabei die Breite der Ladefläche von 1,25 Meter, womit auch Europaletten verstaut werden können. Und zu guter Letzt erlaubt die Höhe von 1,90 Meter, den e-Jumpy auch in Tiefgaragen zu fahren – für Transport-Dienstleister nicht ganz unerheblich.

Variables Cockpit

Im Innenraum erhöht das optionale «Moduwork»-Modul die Variabilität: Drei Personen finden in der ersten Reihe Platz. Wird aber der äussere Beifahrersitz geklappt, entsteht eine ebene Ladefläche, die bis zu vier Metern lang ist. Senkt man die Mittelarmlehne, kann man zudem einen kleinen Drehtisch nutzen. Im Getränkehalter der Fahrerseite kommt das Smartphone samt Stromversorgung unter, und auch das Tablet hat im Cockpit eine eigene Halterung.

Auch an Fahrassistenz wird je nach Ausstattung einiges geboten: angefangen bei Rückfahrkamera oder Head-up-Display bis hin zu Spurhalte-Assistent oder Notbrems-Assistent. Das Infotainment läuft über den Sieben-Zoll-Touchscreen, die Einbindung des Smartphones geht via Apple CarPlay oder Android Auto.

Schnellladen in 30 Minuten

Wie Opel Vivaro-e und Peugeot e-Expert basiert der e-Jumpy auf der PSA-Elektroalleskönner-Plattform EMP2. Daher ist es kein Wunder, dass sich die technischen Daten gleichen. Steckt man den e-Jumpy an einen 100-kW-Schnelllader, dauert es bei der 50-kWh-Batterie 30 Minuten und bei der 75-kWh-Variante 45 Minuten, bis die Akkus auf 80 Prozent gefüllt sind. Wichtig für viele Gewerbetreibende: Die 50-kWh-Batterie steht am 7,4-kW-Anschluss in weniger als acht Stunden wieder voll im Saft. Auch das Laden an einer konventionellen Haushaltssteckdose und einer heimischen Ladestation klappt. Die Garantie auf E-Antriebseinheit und Batterie beträgt acht Jahre oder 160'000 Kilometer. Per «Free2Move»-App sind europaweit rund 160'000 Ladestationen auffindbar.

Der e-Jumpy kommt im Laufe des zweiten Halbjahrs 2020, wobei Citroën die Preise noch nicht verrät. Ende des Jahres folgt die rein elektrische Version des grösseren Jumpers und 2021 der vollelektrische Hochdach-Kombi Berlingo.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?