BLICK fährt exklusiv die Zukunft: Toyota Mirai
Fahrt ins Blaue

Ein Toyota-Forscherteam testet das Brennstoffzellen-Auto Mirai derzeit in ganz Europa. BLICK durfte eine Testrunde drehen.
Publiziert: 20.09.2017 um 20:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:40 Uhr
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Toyota Mirai
Foto: Andreas Engel
Andreas Engel

Etwas merkwürdig sieht er schon aus mit seinen Sicken und Kanten. Doch so auffällig der Toyota Mirai (japanisch: Zukunft) vorfährt, so flüsterleise ist er auch. Ein Elektroauto? Jein, denn die Limousine fährt zwar elektrisch, aber mit Wasserstoff statt Akku. Treffen im sogenannten Brennstoffzellen-Stack Wasserstoff (H2) und Sauerstoff zusammen, entsteht Strom. Dieser wiederum treibt den Elektromotor an der Vorderachse an – und der Mirai rollt geräuschlos von A nach B.

Cooler Mix: Ein Wasserstoffauto lässt sich so einfach tanken wie ein Benzin- oder Dieselauto, fährt aber elektrisch und emissionslos wie ein E-Auto.
Foto: Andreas Engel

Exklusive Gelegenheit am Mirai-Steuer

Ein Forscherteam von Toyota ist derzeit für Testzwecke durch Europa unterwegs – BLICK durfte als einzige Schweizer Zeitung für eine Testrunde am Steuer Platz nehmen. Ganghebel im modernen Cockpit auf D, und schon düsen wir los. Der E-Motor leistet 154 PS und verhilft dem Mirai zu zügigen Sprints. Dabei sind auch kaum Nebengeräusche wie das Zischen des Stacks (wegen des Luftdurchflusses durch die Membranen) zu hören.

Mit seinen Sicken und Kanten fällt der Wasserstoff-Toyota auf.
Foto: Andreas Engel

Noch lange Warten

Nach wenigen Kilometern fragen wir uns: Wieso sind Wasserstoffautos noch Exoten? Schliesslich kommen sie mehrere 100 Kilometer weit und das Betanken dauert nur wenige Minuten. Das Problem ist die noch teure Technik (in Deutschland kostet der Mirai ab 78'540 Euro), die fehlende Tank-Infrastruktur (siehe Box) und das fehlende Fahrzeugangebot: In der Schweiz ist derzeit nur der Hyundai ix35 Fuel Cell (ab 66'990 Fr.) zu haben, Hondas Clarity soll erst 2020 kommen. Und der Mirai? Frühestens Mitte 2018. Schade!

Erste Schweizer Wasserstoff-Tankstelle

Bis letztes Jahr gab es in der Schweiz ausser einer Handvoll mit niedrigerem Fülldruck nur eine H2-Tankstelle mit den heute notwendigen 700 bar – bei der Empa in Dübendorf ZH. Dann durchbrach im November 2016 Coop diesen Henne-Ei-Teufelskreis, bei dem Autohersteller auf genug H2-Tankstellen und Tankstellenketten auf genug H2-Autos warten: Der Detailhändler betreibt in Hunzenschwil AG die erste öffentliche Schweizer Wasserstoff-Tankstelle. Übrigens gar mit Wasserstoff aus Wasserkraft. Falls alles klappt, sollen es 2018 schon drei Coop-H2-Tankstellen sein.

Bis letztes Jahr gab es in der Schweiz ausser einer Handvoll mit niedrigerem Fülldruck nur eine H2-Tankstelle mit den heute notwendigen 700 bar – bei der Empa in Dübendorf ZH. Dann durchbrach im November 2016 Coop diesen Henne-Ei-Teufelskreis, bei dem Autohersteller auf genug H2-Tankstellen und Tankstellenketten auf genug H2-Autos warten: Der Detailhändler betreibt in Hunzenschwil AG die erste öffentliche Schweizer Wasserstoff-Tankstelle. Übrigens gar mit Wasserstoff aus Wasserkraft. Falls alles klappt, sollen es 2018 schon drei Coop-H2-Tankstellen sein.

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