«Schatz, ich googel‘ mir schnell sechs Eier und einen Liter Milch, willst du auch was?» Für uns Europäer macht diese Frage keinen Sinn – anders in Amerika. Waymo, eine Tochter von Alphabet (vormals Google), bietet Kunden des US-Discounters Walmart in Phoenix (Arizona) neuerdings an, Lebensmittel online zu bestellen, also zu googeln und sich nach Hause liefern zu lassen. Die Bestellung wird aber nicht von einem normalen Kurier geliefert, sondern von einem autonom fahrenden Waymo-Taxi nach Hause «gegoogelt».
Kunden erleben autonomes Fahren
In Europa sind die gesetzlichen Hürden für selbstfahrende Autos hoch – in Amerika dagegen legt allein die Waymo-Flotte schon täglich rund 40'000 Kilometer zurück. Gäste des «Element Hotel» im Städtchen Chandler können autonome Autos etwa als Shuttleservice nutzen, um so die Technologie einmal selbst in der Praxis zu erleben. Auch eine Zusammenarbeit mit Autovermieter Avis ist in Phoenix angedacht. Dort sollen selbstfahrende Autos eingesetzt werden, um die letzte Meile abzudecken, wenn Kunden ihren Leihwagen abholen oder abgeben.
USA fährt selbständig davon
Doch Waymo ist in den USA nicht alleine: In Frisco, einem Vorort von Dallas (Texas), bietet das Start-up «Drive.ai» jüngst an, Passagiere auf Anruf hin abzuholen und autonom ans Ziel zu befördern. Als Fahrzeuge dienen umgebaute NV200-Vans von Nissan, die mit autonomer Technik der Stufe 4 ausgerüstet sind – sie fahren automatisch, müssen aber noch von einem Menschen am Steuer überwacht werden. Clever: Die Autos kommunizieren mit externen Monitoren mit der Umwelt, etwa mit Fussgängern oder nachfolgenden Autos. In den USA halten autonome Autos mehr und mehr Einzug in den Alltag. Und Europa muss aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren.