Autobauern drohen Milliarden-Bussen
Was passiert mit dem Geld aus den CO2-Bussen?

Die immer schärfer werdenden CO2-Grenzwerte könnten die Autohersteller Milliarden kosten. Doch wohin fliessen die Bussen der Schweizer Importeure?
Publiziert: 21.11.2017 um 19:51 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:55 Uhr
Wenn in den nächsten Jahren die CO2-Grenzwerte strenger werden, dürften hohe Bussen Geld in die Bundeskassen spülen, mit denen verschiedene Verkehrsprojekte finanziert werden sollen.
Foto: Wikimedia/Ruben de Rijcke
Andreas Engel

Um den CO2-Ausstoss zu reduzieren, hat die Schweiz parallel zur EU 2012 Emissionsvorschriften für Neuwagen eingeführt. Für Import-Fahrzeuge gilt heute ein Grenzwert von 130 g CO2/km. Ab 2020 sinkt dieser Wert auf 95 Gramm. Für jedes Gramm zu viel werden Strafzahlungen fällig. Davon betroffen sind Grossimporteure, aber auch Privatpersonen.

Verkehrsprojekte finanzieren

Doch was passiert mit diesem Geld? «Die Einnahmen aus den Sanktionszahlungen fliessen in den Infrastrukturfonds», erklärt Sabine Hirsbrunner vom Bundesamt für Energie BFE. «Aus diesem werden Verkehrsprojekte in den Agglomerationen, im Nationalstrassennetz sowie in Berggebieten und Randregionen finanziert.»

Genug Geld vorhanden

Der Anteil der Bussgelder am gesamten Fonds, der während 20 Jahren (bis 2028) insgesamt 20,8 Milliarden Franken verschlingt, dürfte nicht unerheblich sein. Ab Anfang 2019 kostet jedes Gramm über der Zielvorgabe 142.50 Franken. Greifen ab 2020 die noch tieferen Grenzwerte von 95 g CO2/km, bedeutet dies: Bei grossen SUV wie etwa dem Porsche Cayenne, der heute laut Norm 205 g CO2/km ausstösst, würde eine Busse von über 15'000 Franken fällig! Kein Wunder, rechnen Experten mit Milliardenbussen für die europäischen Autohersteller.

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