Im vergangenen Jahr war der September für den Schweizer Automarkt eine Katastrophe. Nur 20'409 Neuwagen wurden verkauft. Ein Minus von 16,4 Prozent im Vergleich zu 2017. Das hatte allerdings seinen Grund. Weil seit dem 1. September 2018 der neue Abgastestyzklus WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) gilt, und die Hersteller jedes Modell und jede Motorisierung nach dem neuen Test prüfen mussten (auch wenn diese schon im Verkauf waren), kam es zu Lieferengpässen.
Dieser letztjährige Einbruch lässt nun dafür die diesjährigen Verkaufszahlen im September extrem gut aussehen. Die Schweizer Importeursvereinigung Auto-Schweiz verkündet eine Steigerung um 18,7 Prozent. «Die Zuwächse im September haben unsere Erwartungen leicht übertroffen, obwohl das Plus nach der WLTP-Delle im Vorjahr nicht überraschend kommt», analysiert Auto-Schweiz-Sprecher Christoph Wolnik.
Immer noch in Rücklage
Diesen September wurden 24'219 Neuwagen ausgeliefert. Klammern wir nun das letzte Jahr wegen den aussergewöhnlichen Umständen aus, liegen die September-Verkäufe 2019 im Vergleich zu 2017 immer noch etwas zurück. Allerdings nur knapp. Damals wurden 24'520 Neuwagen verkauft.
Die WLTP-Umstellung wirkt nach
Über die ersten neun Monate des Jahres wurden 0,5 Prozent mehr Autos verkauft als 2018. Allerdings lagen 2018 die Verkäufe im Vergleich zu 2017 schon 2,5 Prozent im Minus. 2017 wurden bis Ende September 231'583 Neuwagen verkauft. Dieses Jahr waren es bisher 226'310. Obwohl mittlerweile ein Jahr zurück, wohl immer noch Nachwirkungen der Umstellung auf den neuen WLTP-Testzyklus. Allerdings zeigt der September 2019, dass sich der Automarkt langsam erholt und wieder aufs Niveau von vor der Umstellung zurückkehrt. Auch die Monate Oktober, November und Dezember waren letztes Jahr unterdurchschnittlich und dürften heuer besser ausfallen.
Alternativer Vormarsch
Gleichzeitig hält das grosse Wachstum bei Neufahrzeugen mit alternativen Antrieben an. Im September betrug ihr Marktanteil 16,2 Prozent – Rekord! Der Anteil an Steckerfahrzeugen (E-Autos und Plug-in-Hybride) beträgt nach neuen Monaten 4,9 Prozent. Ein grosses Wachstum von 54,4 Prozent verzeichnen die Hybridautos, da viele Modelle inzwischen nur noch als Mild-Hybride angeboten werden und diese in diese Statistik mit einfliessen.