Audi Q5
Sombrero statt Lederhose

Der neue Audi Q5 wird erstmals in Mexiko statt in Deutschland gebaut. Das schadet seinen Qualitäten nicht. Ein erster Fahrbericht.
Publiziert: 09.10.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:45 Uhr
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Audi Q5
Foto: Werk
Urs Bärtschi

Der Audi Q5 ist ein Bestseller der Marke und mit 1,6 Millionen Verkäufen weltweit der erfolgreichste SUV seiner Klasse. Keine Überraschung, dass bei der Entwicklung der zweiten Generation das Design-Risiko möglichst gering gehalten wurde. Wer genauer hinsieht, entdeckt den markanteren Kühlergrill im Alu-Look und die schärferen Kanten, die den Nachfolger moderner und dynamischer wirken lassen.

Die Q5-Projektleiterin Jennifer Meister erklärt SonntagsBlick-Autochef Urs Bärtschi «ihr Baby».
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Made in Mexiko

Trotzdem kann den Ingolstädtern kein fehlender Mut vorgeworfen werden. Im Gegenteil: In weniger als vier Jahren haben sie für gut eine Milliarde Euro im mexikanischen San José Chiapa eine hochmoderne Autofabrik aus dem Boden gestampft, das erste Audi-Werk auf dem nordamerikanischen Kontinent. Statt aus Deutschland kommt der neue Q5 nun künftig aus dem boomenden Autoproduktionsland Mexiko. Mindestens 150'000 Stück sollen die rund 4200 Arbeiter pro Jahr dort bauen.

Entsprechend stolz ist Q5-Projektleiterin Jennifer Meister auf «ihr Baby»: «Der neue Produktionsstandort war zwar eine Herausforderung, wir sind mit dem Resultat aber sehr zufrieden.»

Der neue Q5 beweist auch in der Halbwüste der Baja California seine Qualitäten.
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Und tatsächlich können wir dem «mexikanischen» Q5 deutsche Qualitäten attestieren. Auf unserer 340 Kilometer langen Testfahrt im Süden der mexikanischen Baja California beeindrucken uns zuerst die Verarbeitungsqualität und der Qualitätsstandard.

Der Geräuschpegel im Innenraum ist überdurchschnittlich tief, Fahrwerk und Karosserie stören selbst in Offroadpassagen nicht mit Knarren und Erzittern.

Gleich lange Spiesse

Die Karosserie legte in der Länge nur wenige Millimeter zu und ist mit 4,66 Metern nun exakt gleich lang wie die direkten Konkurrenten BMW X3 und Mercedes GLC. Der grosszügige Innenraum profitiert vom längeren Radstand (2,82 m), der die Optik streckt und den Insassen mehr Beinfreiheit bietet.

Neu kann die Rückbank variabel verschoben werden. So bietet der Kofferraum 550 bis 610 Liter, durch Umklappen wächst der Laderaum auf gute 1550 Liter.

A4-Verwandschaft

Technisch ist der neue Q5 enger mit dem ebenfalls jungen A4 verwandt. Am augenfälligsten zeigt sich das beim praktisch identischen virtuellen Cockpit mit grossem 12,3-Zoll-Bildschirm – ein empfehlenswertes System, das es, wie das Head-up-Display auch, nur gegen Aufpreis gibt.

Wie im Q7 und A4 verfügt der Q5 so über die selbst lernende «Persönliche Routenassistenz», die zum Beispiel regelmässig gefahrene Strecken und Ziele im Navisystem mit Abstellort und Tageszeit verknüpft. Jetzt schlägt das System dem Fahrer automatisch entsprechende Routen vor, wobei es die jeweilige Verkehrssituation berücksichtigt und bei Verkehrsstörungen gar Warnungen aufs Smartphone verschickt, dass man besser etwas früher losfahren sollte.

Technik satt: Das Cockpit des neue Q5.
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Mit einer Heerschar von Helfern, die den Fahrer im Stau, beim Parken, Abbiegen, Überholen und Bremsen unterstützen, lassen sich das Sicherheits- und Komfortniveau, aber auch der Preis, praktisch beliebig anheben.

Komfort und Dynamik

Den grössten technischen Fortschritt bietet das Fahrwerk. Neben den 90 Kilo weniger Gewicht, der neu entwickelten Alu-Hinterachse und der ebenfalls neuen elektromechanischen Servolenkung ist es vor allem die optionale Luftfederung, die dem Q5 zu hervorragenden Fahreigenschaften verhelfen – dank weiter Spreizung zwischen Komfort und Dynamik unter allen Bedingungen.

In fünf Stufen kann die Dämpferregelung und die Karosseriehöhe variiert werden. Im Fahrbetrieb bietet er so unerreicht guten Komfort, gleichzeitig fühlt er sich sehr handlich an und lässt sich überraschend flink durch Kurven bewegen. Damit setzt der Q5 überzeugend den neuen Massstab in seiner Klasse.

Breite Motoren-Palette

Die Motoren stammen aus dem Konzernbaukasten und sind weitgehend bekannt. Ab Anfang 2017 wird es bei uns erst zwei Zweiliter-Varianten geben: ein Benziner mit 252 PS (0-100 km/h in 6,3 s, Spitze 231 km/h, Verbrauch 6,8 l/100 km), Allrad und 7-Gang-DKG ab 59'850 Franken und ein Diesel mit 190 PS (7,9 s, 218 km/h, ca. 5,0 l/100 l/km), Allrad, ebenfalls Automatik ab 54'650 Franken.

Die Motoren-Palette beim Q5 reicht von Benzin- über Diesel-Aggregate bis zum Plug-in-Hybriden.
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Wenig später folgen der Dreiliter-Diesel mit 286 PS (unter 6,0 s, 250 km/h, ca. 5,8 l/100 km), der mit 8-Stufen-Automatik arbeitet. Seine 620 Nm Drehmoment sorgen für souveränes, unaufgeregtes Vorwärtskommen und wird wohl dafür sorgen, dass die Dreiliter-Variante in der Schweiz am beliebtesten bleiben dürfte.

Später kommen diverse weitere Diesel (150, 163 PS ) dazu, aber auch ein Plug-in-Hybrid (ca. 250 PS), und die Sportvarianten SQ5 (340 PS) und vielleicht RS Q5 mit rund 450 PS.

Fazit

Der neue Q5 hat sich in vielem verbessert und wird trotz stattlichen Preisen ein Bestseller bleiben.

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