Es ist nicht nur ärgerlich, sondern gefährlich: Kommt uns ein Auto mit eingeschaltetem Fernlicht entgegen, schmerzt uns das regelrecht in den Augen – nur mit grösster Konzentration hält man da sicher die Spur. Gut also, gibt es, seit das Halogenlicht von hellerem Xenon- und jüngst LED-Licht abgelöst wurde und wird, immer mehr Autos mit Fernlichtautomat. Der erkennt entgegenkommende Autos und blendet ab. Das klappt je nach System mal mehr, mal weniger gut, aber besonders weit ist die Technik bei Modellen mit variablem Licht. Etwa seit 2013 beim Audi A8 mit Matrix-LED-Scheinwerfern. Die sind in 25 Leuchtsegmente unterteilt. Bei Gegenverkehr schalten einzelne LED ab, der Scheinwerfer «schneidet» das im Lichtkegel befindliche Fahrzeug blitzschnell aus diesem aus, aber die Fahrbahn darum herum bleibt dennoch wie mit Fernlicht hell erleuchtet.
Laser strahlt doppelt so weit
Voll-LED-Scheinwerfer werden heute schon bis hinab in die Kompaktklasse angeboten. Der Vorteil gegenüber Halogen oder Xenon: Mit 300 Metern liegt die Reichweite des Fernlichts deutlich höher, und die Ausleuchtung des Abblendlichts ist besser – bei weniger Energie- und somit Spritverbrauch. Jetzt folgt das Laserfernlicht. Bereits 2014 zeigten Audi wie BMW die mit bis 600 Metern doppelt so weit strahlende Technik. Eine Weiterentwicklung ist ab September im Supersportler Audi R8 verbaut. Auf Probefahrt sind wir begeistert. Besonders auf langen Geraden sind weiter entfernte Objekte früher zu erkennen. Möglich machts ein Lasermodul, das vier leistungsstarke Laserdioden enthält. Dort werden die Strahlen gebündelt und mittels Konverter als weisses Licht auf die Strasse geworfen. Zusätzlich trägt jeder der R8-Scheinwerfer noch 37 LED für Tagfahr- und Abblendlicht.
Bald kommen die OLED
Auf der Frankfurter IAA (17. bis 27. September) präsentiert Audi noch eine weitere Neuheit – die sogenannten Matrix-OLED-Leuchten. Diese organischen LED bestehen aus ultradünnen Schichten, lassen sich so auf Flächen einsetzen und schaffen punkto Design ganz neue Möglichkeiten. Weitere Vorteile: Die OLED-Leuchten werfen keine Schatten, benötigen keine Reflektoren und sind somit nochmals effizienter als LED. Wann die Technologie erstmals in einem Serien-Audi kommt, ist jedoch noch offen.